Regierung und Opposition sprechen miteinander
31. Oktober 2016Zum Auftakt des Gesprächs in einem Museum in der Hauptstadt Caracas gab sich Präsident Nicolás Maduro versöhnlich. Er strecke seine "Hand zum Dialog aus", betonte er medienwirksam. Vertreter der Opposition äußerten sich dagegen nicht öffentlich. Sie hatten zuvor massive Skepsis hinsichtlich der Erfolgschancen gezeigt.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur AVN kam Maduro mit führenden Delegierten des Oppositionsbündnisses Mesa Democrática (MUD) zusammen. Mit am Tisch saßen auch je ein Vertreter des Vatikans und der Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR), die in den Konflikt vermittelnd eingegriffen haben.
Laut einer Mitteilung des Bündnisses weigerte sich die konservative Partei Voluntad Popular des inhaftierten Oppositionellen Leopoldo López, an den Verhandlungen teilzunehmen. Die anderen MUD-Parteien drohten mit dem Abbruch des Dialogprozesses, sollten ihre Forderungen ignoriert werden.
Opposition besteht auf Referendum
Die Opposition verlangt die Freilassung politischer Häftlinge und ein von der Verfassung vorgesehenes Referendum zur Abwahl Maduros, den sie für den wirtschaftlichen und politischen Niedergang des Landes mit den größten Ölreserven verantwortlich macht. Doch vor zehn Tagen stoppte die Wahlbehörde die für den Volksentscheid erforderliche Unterschriftensammlung bis auf weiteres. In der vergangenen Woche gab es deswegen Massenproteste in Venezuela.
se/kle (afp, ap, dpa)