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Maduro versucht es mit Geldgeschenken

1. Mai 2016

Die schwere Wirtschaftskrise in Venezuela trifft die Menschen hart und erweckt zunehmend den Unmut in der Bevölkerung. Präsident Maduro versucht den Volkszorn mit höheren Löhnen zu besänftigen - mal wieder.

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Venezuelas Präsident Nicolas Maduro (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/C. G. Rawlins

Trotz der schweren Wirtschaftskrise wird der Mindestlohn in Venezuela erneut angehoben. Präsident Nicolás Maduro verkündete eine 30-prozentige Erhöhung. Die Lohnuntergrenze liegt von Mai an bei monatlich 15.051 Bolívares, das entspricht laut offiziellem Wechselkurs rund 1500 Dollar (rund 1300 Euro), auf dem Schwarzmarkt aber gerade einmal 50 Dollar.

Immer wieder das gleiche Rezept

Zugleich wird der Wert der monatlichen Gutscheine, die in Supermärkten und Apotheken eingelöst werden können, um 40 Prozent auf über 18.000 Bolívares heraufgesetzt, wie Maduro in einer Fernsehansprache sagte. Der Mindestlohn in dem südamerikanischen Land stieg seit Jahresbeginn bereits um 56 Prozent. 2015 gab es vier Erhöhungen, was insgesamt fast einer Verdoppelung entsprach. Die letzte Erhöhung um 25 Prozent galt erst seit 1. März.

Das Ölförderland Venezuela erlebt derzeit eine schwere Wirtschaftskrise. Die Konjunktur ist auf Talfahrt, die Inflation steigt und die Probleme bei der Versorgung der Menschen mit Alltagsgütern nimmt zu. Im vergangenen Jahr schrumpfte die Wirtschaft um 5,7 Prozent.

Schwierigkeiten bei der Stromversorgung

Um Strom zu sparen, wurde die Uhr in dem Land in der Nacht zum Sonntag um eine halbe Stunde vorgestellt. Damit kehrt Venezuela zu der Zeiteinstellung zurück, die bis 2007 galt - sechs Stunden hinter der Mitteleuropäischen Sommerzeit. In dem Land herrscht eine große Dürre. Die Wasservorräte in den 18 Talsperren reichen für die Energieversorgung nicht aus.

Maduro hatte in den vergangenen Wochen bereits etliche Maßnahmen angeordnet, um den Stromverbrauch zu drosseln. Für große Teile der staatlichen Verwaltung wurde eine Zwei-Tage-Woche eingeführt, die Schulen bleiben bis auf weiteres freitags geschlossen. Großverbraucher wie Hotels müssen seit Februar neun Stunden am Tag die Stromversorgung aus eigener Kraft sicherstellen. Einkaufszentren kürzten daraufhin ihre Öffnungszeiten.

Druck auf Maduro wächst

Die Opposition macht Maduro für die Krise verantwortlich und will ihn aus dem Amt drängen. Die Präsidentengegner sammelten in den vergangenen Tagen zwei Millionen Unterschriften und nahmen damit die erste Hürde für eine Volksbefragung zur Entlassung des Staatschefs. Fast 70 Prozent der Venezolaner unterstützen laut einer aktuellen Umfrage die Bestrebungen der Opposition, Maduro zu entmachten.

cr/fab (afp, ap)