Guaidó lehnt Militärhilfe der USA ab
1. Februar 2019Der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaidó hat eine mögliche Militärhilfe der USA für eine Machtübernahme als derzeit unerwünscht abgelehnt, sie aber auch nicht völlig ausgeschlossen."Hier in Venezuela tun wir alles, was wir können, um Druck aufzubauen, so dass es nicht zu einem Szenario kommt, das niemand möchte", sagte er in einem Interview des US-Senders CNN. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, alle Optionen seien auf dem Tisch. Der "Kampf für die Freiheit" Venezuelas habe begonnen.
Auch keine Teilnahme an Venezuela-Konferenz
Guaidó rief die venezolanischen Sicherheitskräfte erneut auf, sich an seine Seite, die "Seite der Verfassung", zu stellen. Zugleich teilte er mit, dass er an der von Mexiko und Uruguay geplanten Venezuela-Konferenz am 7. Februar nicht teilnehmen werde. Alle Bemühungen seien willkommen, sagte der 35 Jahre alte Politiker in einem weiteren Interview des mexikanischen TV-Senders Milenio. "Die Krise in Venezuela ist aber mit einem Dialog nicht zu lösen." Bereits 2017 seien Verhandlungen in der Dominikanischen Republik mit der venezolanischen Regierung erfolglos gewesen. Präsident Nicolás Maduro habe nicht davon abgelassen, das Land "in Geiselhaft" zu nehmen.
Parlamentspräsident Guaidó hatte sich am 23. Januar zum Übergangsstaatschef ausgerufen. Die USA, Kanada und viele lateinamerikanische Länder haben ihn bereits als legitimen Staatschef anerkannt. Frankreich, Spanien, Deutschland und Großbritannien haben Maduro eine Frist von acht Tagen gesetzt, um Neuwahlen abzuhalten. Ansonsten würden sie Guaidó als Interimsstaatschef anerkennen. Diese Frist läuft am Sonntag aus. Trotz Protesten im In- und Ausland hatte sich Maduro Anfang Januar für eine zweite Amtszeit vereidigen lassen, die bis 2025 dauert. Die Wahlen vom 20. Mai 2018 waren nach Überzeugung der internationalen Gemeinschaft nicht demokratisch. Maduro hatte zudem das Parlament entmachtet, in dem die Opposition die Mehrheit stellt.
sti/pg (dpa, epd)