Dämpfer für die Verbraucherstimmung
27. August 2014Das prognostizieren die Marktforscher der GfK in Nürnberg. Der Index für das Konsumklima im September verschlechtert sich demnach um 0,3 auf 8,6 Zähler. Das ist der niedrigste Stand seit Juni und zugleich der kräftigste Rückgang seit Mai 2011.
Die Bürger treibt vor allem die Furcht um, dass die Wirtschaft unter den internationalen Krisen leidet. "Die Verbraucher gehen davon aus, dass die Konjunktur mindestens einen Gang zurückschalten dürfte", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Diese Sorge beeinträchtigt ihre Bereitschaft jedoch kaum, teure Güter wie Möbel oder Autos zu kaufen.
Abstrakte Bedrohung
"Die Krise um die Ukraine wirkt auf die Bürger noch eher als eine abstrakte Bedrohung", erläutert der Konsumforscher. Es sei bezeichnend, dass der letzte große Dämpfer für die Verbraucherstimmung ebenfalls Folge einer Verunsicherung gewesen sei: Im Frühjahr 2011 hatten die Atomkatastrophe von Fukushima und die Revolutionen in Nordafrika das Konsumklima belastet.
Nun sorgen laut GfK die Eskalation der Situation im Irak, in Israel, der Ukraine sowie die sich schneller drehende Sanktionsspirale mit Russland für Verunsicherung: "Das hat die bislang überaus optimistischen Konjunkturaussichten der Bundesbürger negativ beeinflusst."
Stabiler Arbeitsmarkt
Die Deutschen beziehen die verschärfte geopolitische Lage stärker in ihre Beurteilung ein, wie die heimische Konjunktur laufen wird. Das entsprechende Barometer verliert 35,5 Punkte und sackt auf 10,4 Zähler ab. Einen solchen Einbruch gab es laut GfK seit Beginn der Verbraucherumfrage 1980 noch nicht. Bislang wirken sich die Konjunktursorgen der Bürger jedoch kaum auf ihre Neigung zum Kauf teurer Güter aus. Dabei orientieren sie sich eher am stabilen Arbeitsmarkt als an den weltwirtschaftlichen Turbulenzen.
ul/kle (rtr, dpa)