Der Sandplatzkönig gibt auf
27. Mai 2016Sandplatzkönig Rafael Nadal hat wegen einer Verletzung am linken Handgelenk bei den French Open zurückziehen müssen. "Es war eine wirklich schwere Entscheidung, aber ich muss dem Rat der Ärzte folgen. Es wäre ein zu hohes Risiko weiterzuspielen. Ich bin sehr traurig, es ist einer der schwersten Momente", sagte der an Position vier gesetzte Spanier, der in Roland Garros seinen zehnten Paris-Titel holen wollte.
Rekordchampion Nadal sollte am Samstag seine Drittrundenpartie gegen seinen Landsmann Marc Granollers bestreiten. Im Achtelfinale hätte dann der Deutsche Alexander Zverev warten können. An der Blessur laboriert Nadal, der in der kommenden Woche 30 Jahre alt wird, bereits seit dem Turnier in Madrid vor zwei Wochen. In den ersten beiden Matches hatte man von der Verletzung am Schlagarm nichts bemerkt. Nadal hatte am Donnerstag seinen 72. Sieg im 74. Match beim bedeutendsten Sandplatzturnier der Welt gefeiert. In seinem "Wohnzimmer" am Bois de Boulogne war der Linkshänder nur 2015 (Viertelfinale) und 2009 (Achtelfinale) vorzeitig gescheitert.
Titelverteidiger Warwinka und Murray im Achtelfinale
Derweil scheint sich Mitfavorit Andy Murray von seinen beiden Fünfsatzsiegen zu Beginn der French Open gut erholt zu haben - er hat das Achtelfinale erreicht. Der an Position zwei gesetzte Schotte benötigte 1:56 Stunden für das 6:1, 6:4, 7:6 (7:3) in der dritten Runde gegen den Aufschlagriesen Ivo Karlovic (Nr. 27). Dem 2,11 Meter großen Kroaten gelangen diesmal "nur" 14 Asse. Auch Titelverteidiger Stan Wawrinka gab sich beim 6:4, 6:3, 7:5 gegen Lokalmatador Jeremy Chardy keine Blöße und verwandelte nach 1:59 Stunden seinen ersten Matchball.
In die Runde der letzten 16 möchte auch Alexander Zverev kommen. Am Samstag im Match gegen den Österreicher Dominic Thiem hat er als einziger der insgesamt 17 deutschen Starter noch die Chance, dabei zu bleiben.
Keine deutsche Athletin mehr dabei
Denn bei den Damen sind alle zehn deutsche Spielerinnen vor dem Achtelfinale rausgeflogen - das gab es zuletzt vor sechs Jahren. Annika Beck verpasste den erstmaligen Einzug unter die letzten 16 wie schon im vorigen Jahr. Am Freitag verlor sie mit 4:6, 6:2 und 1:6 gegen die an Nummer 25 gesetzte Rumänin Irina-Camelia Begu. Die Niederlage der Fed-Cup-Spielerin war nach 2:03 Stunden besiegelt.
Juristisches Nachspiel?
Unterdessen gab die Deutsche Tatjana Maria bekannt, dass Sie Klage einreichen wird. Gegen eine von Krämpfen geplagte Alizé Cornet verlor die ehemalige Fed-Cup-Spielerin ihr Zweitrundenduell in 2:47 Stunden mit 3:6, 7:6 (7:5), 4:6. Der Französin wurde danach unterstellt, geschauspielert zu haben. Sie nahm zwei medizinsche Auszeiten - angeblich wegen einer Hüft- beziehungsweise Beinverletzung. Wohlwissend, dass Krämpfe im Profitennis kein Grund sind, um den Physiotherapeuten auf den Court zu holen.
"Wir klagen, weil es in dem Match einfach nicht fair zugegangen ist. Ich denke, das ist wichtig für den Sport", sagte Maria: "Es geht mir nicht um die Niederlage, die akzeptiere ich." Cornet war sich allerdings keiner Schuld bewusst. "Ich habe mich komplett an die Regeln gehalten. Ich bin ja schließlich nicht eine von diesen Spielerinnen ...", meinte die Nummer 50 der Welt.
ck/to (dpa)