Vulkan Sinabung gibt keine Ruhe
23. August 2020Wenn die Behörden auf Sumatra dazu auffordern, eine Gesichtsmaske zu tragen, dann muss dies nicht mit der Corona-Pandemie zusammenhängen: Schwebeteilchen in der Luft gefährden die Gesundheit in der Nähe des Sinabung. Wieder hat der indonesische Vulkan Rauch und Asche ausgespuckt; mehr als einen Kilometer ragt die Säule in den Himmel.
Schon länger müssen die Bewohner den engeren Radius um den Krater meiden. Aber auch außerhalb der Sperrzone drohen Lavaströme. Bauern bangen zudem um die Ernte - denn der Ascheregen hinterlässt eine dicke graue Schicht auf den Äckern.
Auch schlafende Vulkane sind eine Gefahr. Beim Sinabung dauerte der Schlaf mehrere Hundert Jahre. 2010 erwachte er mit Getöse. Fast 20.000 Menschen mussten fliehen. Seither folgten die Ausbrüche in Serie. Mehrfach kamen Menschen bei den Eruptionen ums Leben.
Warnung für den Flugverkehr
Erst vor rund einer Woche hatte der Katastrophenschutz eine Flugwarnung ausgegeben. Denn die nach oben steigende Asche wird vom Wind verweht und behindert die Sicht der Piloten. Auch Düsentriebwerke und andere Bauteile können ihren Dienst versagen.
Der Sinabung liegt rund 50 Kilometer südwestlich von Medan, der Hauptstadt der Provinz Sumatra Utara. Er ist ein sogenannter Stratovulkan, der aus einzelnen Lava- und Sedimentschichten besteht, und erreicht 2460 Meter Höhe.
Damit ist er aber nichts Besonderes. Den Spitzenplatz hält mit 3805 Metern der Kerinchi, ebenfalls auf Sumatra. Doch auch der ist nur einer von mehr als 130 Vulkanen in Indonesien - so viele gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Das ist kein Zufall: Der Inselstaat in Südostasien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Weil hier Platten der Erdkruste gegeneinanderstoßen, sind Erdbeben und Vulkanausbrüche besonders häufig.
jj/uh (dpa, ap)