Ein Turm aus Rauch und Asche am Sinabung
10. August 2020Mehr als sieben Kilometer hoch stieg eine Aschesäule in den Himmel (die Bilder dazu im Video unten). Bereits am Samstag hatte der Sinabung Asche ausgespien. In der Umgebung des Kraters im Norden der Insel Sumatra liegt eine dicke graue Schicht aus vulkanischem Material auf Straßen, Häusern und Autos.
Es herrscht weiter die dritthöchste Alarmstufe. Niemand solle sich dem Sinabung auf weniger als drei Kilometer nähern, warnte die indonesische Geologiebehörde. Das Gebiet direkt um den Krater wurde schon vor längerer Zeit zur Sperrzone erklärt.
Am Wochenende hatte es zwei kleinere Eruptionen gegeben - offenbar ohne Verletzte. Doch die Regierung warnt die Anwohner vor möglichen Lawaströmen. Auch die Asche hat verheerende Folgen: Sie lässt Pflanzen auf den Feldern verdorren und bedroht so die Ernte.
2010 war der Sinabung erstmals seit 400 Jahren wieder ausgebrochen. Zehntausende Menschen mussten fliehen. Drei Jahre später wurden erneut Asche und Rauch emporgeschleudert. Im Februar 2014 kamen 16 Menschen bei einer Eruption ums Leben. Im Mai 2016 fielen mehrere Personen einer heißen Asche- und Gerölllawine zum Opfer.
Der Sinabung ragt 2460 Meter auf. Er ist damit etwa halb so hoch wie der höchste Berg der Alpen, der Mont Blanc. Der Krater liegt rund 50 Kilometer südwestlich von Medan, der Hauptstadt der Provinz Sumatra Utara.
Indonesien verzeichnet mit rund 130 Vulkanen die stärkste vulkanische Aktivität weltweit. Der asiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Dort stoßen tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.
jj/qu (dpa, afp)