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Machtwechsel in Kanada

20. Oktober 2015

Die Kanadier haben für einen Regierungswechsel votiert - und wieder einen Trudeau an die Macht gebracht. Der geschlagene Ministerpräsident Harper verkündete seinen Rücktritt als Führer der Konservativen.

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Kanadas Wahlsieger Justin Trudeau (foto: reuters)
Bild: Reuters/C. Wattie

"Echte Veränderungen" versprach der designierte Regierungschef seinen Landsleuten: Mit seinen Anhängern feierte Justin Trudeau (Artikelfoto) den Erdrutschsieg seiner Liberalen Partei bei den Parlamentswahlen. Er werde "der Premierminister aller Kanadier" sein, erklärte er den jubelnden Massen in der ostkanadischen Metropole Montréal.

"Konservative sind nicht unsere Feinde, sondern unsere Nachbarn", so Trudeau. Die Liberalen hätten die Wahl gewonnen, weil sie zugehört hätten. "Wir haben Angst mit Hoffnung geschlagen, Zynismus mit harter Arbeit und Negativität mit einer positiven Vision, die alle Kanadier zusammenbringt", erklärte er.

Nach der herben Wahlschlappe vor vier Jahren hatte Trudeau den Liberalen wieder neuen Schwung gegeben und sie politisch klarer profiliert. Mit ihm werden möglicherweise tiefgreifendere Umbrüche in der Wirtschafts- oder auch Verteidigungspolitik erwartet.

Der 43-Jährige wird neuer Ministerpräsident, in der Tradition seines Vaters Pierre Trudeau, der - mit einer Unterbrechung - als Premier zwischen 1968 und 1984 die Geschicke Kanadas mitprägte.

Kanadas Premier Stephen Harper (foto: reuters)
Räumte seine bittere Niederlage ein: Kanadas Premier Harper von den KonservativenBild: Reuters/M. Blinch

Der bisherige Amtsinhaber Stephen Harper wird nach der Niederlage als Vorsitzender seiner Konservativen Partei zurücktreten. In einem Auswahlverfahren werde ein Nachfolger übergangsweise bestimmt werden, ließ die Parteiführung mitteilen. Der 56-jährige Harper hatte die kanadische Regierung fast ein Jahrzehnt lang geführt.

Nach den vorliegenden Ergebnissen siegten oder führten die oppositionellen Liberalen in 185 Bezirken. Trudeau gewann in seinem Wahlkreis Montreal. Zur Parlamentsmehrheit sind 170 Sitze nötig. Auf Platz zwei rangierten die Konservativen mit etwa 97 Sitzen.

SC/stu (APE, dpa, afpe)