Was Sie zum Afrika Cup wissen müssen
19. Juni 2019Wo wird gespielt?
Gastgeber des 32. Afrika Cups ist Ägypten, allerdings ist das nordafrikanische Land nur der Ersatz-Gastgeber. Ursprünglich sollte in Kamerun gespielt werden, doch aufgrund von Verzögerungen bei Infrastrukturvorhaben an den geplanten Spielorten und wohl auch aufgrund der politischen Spannungen zwischen der Regierung und dem anglophonen Teil des Landes entzog der Afrikanische Fußballverband CAF Kamerun Anfang Januar schließlich das Turnier.
Gespielt wird nun an vier Spielorten und in insgesamt sechs Stadien. Die Hauptstadt Kairo stellt mit dem "International Stadium", dem "Al-Salam-Stadion" sowie dem "Stadion des 30. Juni" drei Arenen. Weitere Spielorte sind Suez, Alexandria und Ismailia. Das Finale wird am 19. Juli im "International Stadium" in Kairo ausgetragen.
Wer sind die Favoriten?
Mit Gastgeber Ägypten und Titelverteidiger Kamerun sind zwei Favoriten bereits genannt. Allerdings ist es diesmal schwer, den Kreis der Titelanwärter stark einzugrenzen: Mit dem Senegal, Marokko, Ghana und Nigeria gibt es weitere Teams, die ebenfalls gut genug sind, den Titel zu holen. Einigermaßen korrekt fasste Tansanias Nationaltrainer Emmanuel Amunike den ungewissen Ausgang zusammen: "Alle Teams, die hier dabei sind, sind auch gut", sagte der 48-Jährige Nigerianer, der früher unter anderem für Sporting Lissabon und den FC Barcelona auf Torejagd ging.
Spannend ist, dass mit Burundi, Mauretanien und Madagaskar drei Teams zum ersten Mal überhaupt bei einem Afrika Cup dabei sind.
Wer sind die Stars?
Da der Afrika Cup in Ägypten stattfinden, steht besonders Mohamed Salah im Fokus. Der Stürmerstar des FC Liverpool möchte nach der Champions League nun auch die Kontinentalmeisterschaft gewinnen. Für Salah wäre es der erste Titel beim Afrika Cup. Rekordsieger Ägypten hat den Pokal seit 2007 nicht mehr gewinnen können. Neben Salah gehören mit Sadio Mané (Senegal) und Naby Keita (Guinea) zwei weitere Liverpooler Spieler zu den Stars des Turniers.
Riyad Mahrez von Manchester City, der für Algerien am Afrika Cup teilnimmt, komplettiert das Quartett der Top-Stars aus der englischen Premier League. Außerdem schauen viele auf den Marokkaner Hakim Ziyech, der mit Ajax Amsterdam im Halbfinale der Champions League scheiterte. Der Stürmer darf Ajax verlassen und träumt offenbar vom FC Barcelona oder FC Arsenal. Einige Bundesligaklubs haben die Fühler nach dem 26-Jährigen ausgestreckt, auch Inter Mailand und die AS Rom sollen Interesse haben.
Aus Deutschland sind 15 Profis für den Afrika Cup gemeldet, unter anderem der Guineer Ibrahima Traoré (Borussia Mönchengladbach), der Senegalese Salif Sané (FC Schalke 04) sowie der Amadou Haidara (RB Leipzig) von der Elfenbeinküste.
Was ist neu?
Zum ersten Mal in der Geschichte des Afrika Cups wird das Turnier im Sommer gespielt. Zuvor fand die Kontinentalmeisterschaft stets im Januar und Februar statt, wodurch die Spieler, die meist bei Klubs in Europa angestellt waren, eine wichtige Saisonphase bei ihrem Verein verpassten. Nun ist bei den Klubs zwar Sommerpause, doch dafür dürften die hohen Temperaturen den Profis zu schaffen machen - zumal sie alle eine lange Saison in den Beinen haben.
Eine weitere Neuerung: Erstmals gehen beim Afrika Cup 24 Mannschaften an den Start. Bei der letzten Austragung im Jahr 2017 in Gabun nahmen noch 16 Mannschaften teil, und nach der Vorrunde ging es mit dem Viertelfinale der acht Besten weiter. Diesmal hat das Turnier eine Runde mehr: Die 16 besten Teams der Vorrunde (alle Gruppenersten, alle Gruppenzweiten sowie die vier besten Gruppendritten) bestreiten das Achtelfinale.