Vulkan Mayon lässt Philippinen keine Ruhe
24. Januar 2018Die Zahl der Schutzsuchenden hat sich in den vergangenen Tagen nahezu verdoppelt, wie die philippinischen Behörden mitteilten. Die Sperrzone rund um den 2460 Meter hohen Mayon war zuvor von sechs auf neun Kilometer ausgeweitet worden.
Die Zustände in den Notunterkünften sind prekär. Viele Menschen müssen auf dem blanken Fußboden schlafen. Im Schnitt müssen sich 50 Menschen eine Toilette teilen, wie das philippinische Rote Kreuz berichtete. Nach den Erfahrungen mit dem Mayon in der Vergangenheit sei zu befürchten, dass die Menschen erst in drei bis vier Monaten in ihre Häuser zurückkehren könnten.
Schulen geschlossen - Luftverkehr eingeschränkt
In der Provinz Albay müssten rund 360.000 Menschen, also rund ein Drittel ihrer Einwohner, Vulkanasche einatmen, beklagte der örtliche Leiter der Zivilschutzbehörde, Cedric Daep. Vielerorts blieben die Schulen geschlossen. Der Luftverkehr wurde eingeschränkt.
Seit zwei Wochen ist der Vulkan wieder aktiv und stößt Rauch und Asche aus. Am Montag warnte die staatliche Behörde für Vulkanologie vor einem "unmittelbar" bevorstehenden massiven Ausbruch. Dienstag war die Lava-Fontäne 700 Meter hoch, zuletzt war eine dichte, fünf Kilometer hohe Aschewolke über dem Berg zu sehen.
Vulkan-Tourismus
Während die Anwohner vor dem Vulkan flohen, reisten Touristen aus Europa, den USA und Südkorea eigens an, um den Ausbruch zu verfolgen. Der Mayon ist einer der aktivsten Vulkane des Landes. Als er 1814 ausbrach, waren mehr als 1200 Menschen ums Leben gekommen. Bei einer Eruption im Mai 2013 wurden vier ausländische Touristen, darunter drei Deutsche, und ihr einheimischer Bergführer, getötet.
uh/qu (afp, rtr)