Weltweite Trauer und Bestürzung
14. November 2015Die Anschlagsserie in Paris, bei der mindestens 129 Menschen getötet wurden, hat weltweit Entsetzen ausgelöst. US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschläge von Paris als "abscheulichen Versuch", unschuldige Zivilisten zu terrorisieren. Es handele sich nicht nur um Anschläge auf Paris oder das französische Volk, sondern auf die gesamte Menschheit, sagte Obama in Washington.
Es sei zu früh, um darüber zu spekulieren, wer für die Attacken verantwortlich sei. Bei einer kurzen Ansprache im Weißen Haus bot Obama die Hilfe seines Landes an, um "die Terroristen vor Gericht zu bringen". Frankreich sei der älteste Verbündete der USA. Das französische Volk habe immer wieder Schulter an Schulter mit Amerika gestanden.
"Kampf gegen den Teufel"
Russlands Präsident Wladimir Putin rief die internationale Gemeinschaft zum gemeinsamen "Kampf gegen den Teufel" auf. "Diese Tragödie ist ein erneuter Beweis für die Barbarei des Terrorismus, der eine Herausforderung für die menschliche Zivilisation ist", hieß es in einem vom Kreml veröffentlichten Beileidstelegramm Putins an den französischen Präsidenten François Hollande. "Die internationale Gemeinschaft muss sich zu einem effektiven Kampf gegen den Teufel vereinen." Putin bot Frankreich Unterstützung bei den Ermittlungen an.
Papst Franziskus, das Oberhaupt der katholischen Kirche, verurteilt die Anschläge als durch nichts zu rechtfertigende unmenschliche Taten. Er sei schmerzerfüllt und dem französischen Volk verbunden, sagt er einem katholischen Fernsehsender. Er bete für die Opfer.
"Wir sind erschüttert von dieser neuen Demonstration irrsinniger terroristischer Gewalt und des Hasses, die wir gemeinsam mit dem Papst auf die radikal möglichste Art und Weise verurteilen", sagte Papst-Sprecher Federico Lombardi laut Radio Vatikan. "Wir beten für die Opfer und für das gesamte französische Volk", ergänzte er. "Es handelt sich um einen Angriff auf den Frieden der gesamten Menschheit, der eine entschlossene uns solidarische Reaktion von uns allen verlangt."
Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Terrorangriffe von Paris in scharfen Worten. Er vertraue den französischen Behörden, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun, um die Schuldigen für die "abscheulichen Terrorakte" schnell vor Gericht zu bringen, erklärte Ban in New York. Er kondolierte den Hinterbliebenen der Getöteten und wünschte den Verletzten eine rasche Genesung. Er stehe an der Seite der Regierung und des Volkes von Frankreich.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sprach von "barbarischen und feigen Terrorangriffen". Das höchste UN-Gremium erklärte: "Die Mitglieder des Sicherheitsrates drücken ihre tiefe Anteilnahme für die Familien der Opfer und der Regierung Frankreichs aus." Die Schuldigen für diese terroristischen Akte müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Anteilnahme aus dem Iran
Irans Präsident Hassan Ruhani schrieb an seinen französischen Amtskollegen François Hollande: "Im Namen des iranischen Volkes verurteile ich diese unmenschliche Tat." Das schreckliche Ereignis habe nur eine Botschaft: Alle Staaten müssen gemeinsam den Terrorismus und die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekämpfen. Seinen für Montag geplanten Besuch in Paris sagte Ruhani ab, genauso wie die für diesen Samstag geplante Reise nach Italien und das Treffen mit dem Papst im Vatikan.
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sagte: "Unsere Gedanken sind in erster Linie bei den Opfern dieses Terroranschlags, deren Angehörigen, dem Volk und der französischen Regierung." Die Ereignisse in Paris hätten erneut bewiesen, dass der Terrorismus keine Grenzen mehr kenne und im Rahmen einer globalen Zusammenarbeit bekämpft werden müsse. Der Iran sei bereit, an diesem Kampf mitzuwirken.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte, die Anschläge richteten sich "gegen die gesamte Menschheit, gegen Demokratie und Freiheit und alle gültigen Werte." Terror habe keine Religion und keine Nationalität.
Erschütterung in Europa
Auch Spitzenpolitiker der Europäischen Union haben Frankreich nach der Anschlagsserie ihre Solidarität ausgedrückt. "Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer, unsere Unterstützung gilt den Behörden", schrieb EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bei Twitter. EU-Ratspräsident Donald Tusk schrieb, er verfolge die Berichte über die Anschläge mit Entsetzen. Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker drückte sein Mitgefühl aus. "Wir sind solidarisch an der Seite der Franzosen", schrieb Juncker.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sicherte Frankreich die Unterstützung des Militärbündnisses zu. Die NATO stehe im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Frankreichs, sagte Stoltenberg. "Terrorismus wird nie die Demokratie besiegen", fügte er hinzu.
Grossbritanniens Premierminister David Cameron sagte, er sei schockiert. "Wir sind in Gedanken und in Gebeten beim französischen Volk. Wir tun alles, was wir können, um zu helfen."
stu/SC (dpa, afp, kna, rtr)