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Was ist ein Tsunami?

Nicole Scherschun/ Fabian Schmidt2. März 2016

Tsunamis sind Riesenwellen, die entstehen, wenn es zu einem Erdbeben in der Tiefsee kommt, oder zu einem riesigen Bergrutsch ins Meer. Das Wort "Tsunami" stammt aus dem Japanischen und bedeutet: große Welle im Hafen.

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Japan Fukushima Tsunami trifft AKW Welle
2011 tötete dieser Tsunami über 18.000 Menschen in Japan und löste die Atomkatastrophe von Fukushima ausBild: AP

Die Riesenwellen können entstehen, wenn Erdbeben, Erdrutsche, Vulkanausbrüche, Nuklearexplosionen oder auch Meteoriteneinschläge den Meeresboden erschüttern. Im Gegensatz zu normalen Wellen - bei denen nur das Wasser an der Meeresoberfläche wogt - geraten bei einem Tsunami auch die tiefen Wasserschichten in Bewegung.

Fast unbemerkt an die Küste

Tsunamis können sich mit bis zu 900 Kilometern pro Stunde ausbreiten und so binnen kurzer Zeit ganze Ozeane durchqueren. Auf hoher See ist diese Welle gewöhnlich aber nicht höher als zwei oder drei Meter und wird wegen ihrer großen Wellenlänge von Schiffen oft gar nicht bemerkt. Solange ein Tsunami also den tiefen Ozean durchquert, beträgt die Entfernung von Wellenkamm zu Wellenkamm 150 Kilometer oder mehr. In flachen Küstengewässern und engen Buchten nimmt die Geschwindigkeit der Welle aber ab: Sie läuft zu enormen Höhen von bis zu 40 Metern auf und kann ganze Landstriche verwüsten.

Die Küstenform beeinflusst die Gestalt des Tsunamis weiter. Entweder kommt es zu mehreren schnell ansteigenden und wieder fallenden Fluten, zu einer Serie sich brechender Wellen oder in seltenen Fällen zu einer einzigen mächtigen Flutwelle mit einer steilen, sich brechenden Front. Wellenberge mit einer Höhe von bis zu 30 Metern entwickeln dabei eine unvorstellbare zerstörerische Kraft, oft bis weit ins Hinterland.

Tsunamis sind keine Seltenheit

Thema Tsunami 2004
Ein schwerer Tsunami traf Indonesien und Thailand 2004 und tötete etwa 230.000 Menschen.Bild: picture-alliance/dpa

Das höchste Tsunami-Risiko besteht wegen der großen Aktivität der Erdkruste rings um den Pazifik. Frühwarndienste versuchen mit Sensorbojen, Computern und Satelliten, betroffene Gebiete rechtzeitig vor möglichen Riesenwellen zu warnen. Eine der höchsten Wellen wurde am 27. August 1883 vom Ausbruch des Vulkans Krakatau ausgelöst: etwa 30 Meter hoch brandete der Tsunami damals an die Küsten von Java und Sumatra, mehr als 36.000 Menschen kamen ums Leben.

1946 löste ein Erdbeben auf den Aleuten einen Tsunami aus: In Alaska kamen dabei fünf Menschen ums Leben, Stunden später auf Hawaii weitere 159. 1992 starben im östlichen Indonesien mehr als 2000 Menschen, als eine Insel kurzfristig ganz in den Wassermassen versank. Im Juli 1998 riss eine Flutwelle nach einem Beben vor Papua-Neuguinea mehr als 1200 Menschen in den Tod.

Flash-Galerie Tsunami in Südostasien 2004
Ein Satellitenbild einer Siedlung auf Banda Aceh in Indonesien verdeutlicht die Zerstörungskraft.Bild: AP

Bei einer schweren Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 in Südostasien waren mehr als 230.000 Menschen ums Leben gekommen. Die riesige Flutwelle, die durch ein Beben der Stärke 9,1 ausgelöst worden war, überrollte große Küstenabschnitte von Indonesien, Thailand, und Malysia sowie Küstenabschnitte in Sri Lanka und Südindien.

Im März 2011 kam es vor der japanischen Küste zu einem schweren Erdbeben, das einen Tsunami auslöste bei dem über 18.000 Menschen umkamen und fast eine halbe Million Menschen ihre Wohnungen und Häuser verloren. Der Tsunami war auch Auslöser der Atomkatastrophe von Fukushima.