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Wieder direkter Draht nach Kuba

11. März 2015

Erstmals seit mehr als 15 Jahren gibt es wieder eine direkte Telefonverbindung zwischen den USA und dem sozialistischen Kuba. Der Vertrag wurde durch die Lockerung des US-Handelsembargos möglich.

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Fahnen der USA und Kubas (Illustration: Getty Images).
Bild: Joe Raedle/Getty Images

Jahrzehntelang herrschte entsprechend den politischen und diplomatischen Konfrontationen völlige Funkstille zwischen den beiden verfeindeten Staaten. Nun kommen sich die Führungen in Washington und Havanna Schritt für Schritt näher, ungeachtet wiederholter Verstimmungen. Ein Teil dieser Annäherung ist die Wiederherstellung direkter Telekommunikationsverbindungen - wodurch das Telefonieren für Millionen Betroffene deutlich billiger werden kann. Die Telefondrähte waren seit den 60er Jahren immer wieder zeitweise, seit 1999 völlig gekappt.

Die staatliche kubanische Telefongesellschaft Etecsa erläuterte die Vereinbarung mit den Amerikanern von der Domestic Telecom Inc. (IDT). Die direkte Kommunikation soll zunächst nur für Telefongespräche reserviert sein. Durch die Verbindung werde "die Qualität der Kommunikation zwischen den Bürgern beider Länder" verbessert, so die knappe Mitteilung in Havanna. Die Übereinkunft ist die erste zwischen kubanischen und US-Unternehmen, seit beide Staaten nach Jahrzehnten der Feindschaft im Dezember eine Annäherung verkündeten.

Vor Etablierung der neuen direkten Verbindung konnten Telefonate zwischen der Karibikinsel und den USA nur über Drittstaaten vermittelt werden. Dadurch wurden diese sehr teuer. Etecsa kündigte bislang keine Preissenkungen an. Die Zahl der Menschen, die von den direkten Verbindungen profitieren können, ist groß: Die US-kubanische Gemeinschaft wird auf mehr als zwei Millionen Menschen geschätzt.

Einen direkten amerikanisch-kubanischen Postverkehr gibt es seit den 60er Jahren nicht mehr. Im Zuge der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen stellte die US-Regierung auch Exporterleichterungen für Telekommunikations- und Internettechnik in Aussicht, auch wenn das Wirtschaftsembargo noch nicht aufgehoben wird.

Die Erwartungen in der kubanischen Bevölkerung stiegen dadurch bereits enorm. Noch wird der Internetzugang in dem kommunistischen Inselstaat strikt kontrolliert, nur 3,4 Prozent der Haushalte verfügen über einen eigenen Zugang.

SC/wl (afpe, dpa)