WM-Silber für Rebensburg im Riesenslalom
12. Februar 2015In der Box der Führenden musste Viktoria Rebensburg lange zittern - am Ende jubelte sie mit hochgerissenen Armen über Silber. Die Olympiasiegerin von 2010 nutzte in den Rocky Mountains ihre letzte Chance und holte im Riesenslalom die erste WM-Medaille ihrer Karriere. Zudem war es die erste Plakette für den Deutschen Skiverband bei den - aus Sicht der Deutschen - bislang eher enttäuschend verlaufenen alpinen Titelkämpfen in Vail und Beaver Creek. Schneller als die 25-Jährige war nur Anna Fenninger aus Österreich. Bronze ging an Jessica Lindell-Vikarby aus Schweden.
"Ich habe gewusst, dass ich gut drauf bin. Ich habe Vollgas gegeben, jetzt genieße ich das", sagte Rebensburg nach ihrem Coup. Als Elfte des ersten Durchgangs ging sie ins Finale und kam dort mit klarer Bestzeit ins Ziel. Zehn weitere Fahrerinnen warteten aber noch am Start, Rebensburg verfolgte die Konkurrentinnen erst cool mit Sonnenbrille und einem Energydrink in der Hand. "Sekt oder Selters", kündigte sie an. Als Lindell-Vikarby langsamer war, hatte sie Bronze sicher - und wenig später sogar Silber.
US-Stars enttäuschen erneut
Die US-Skistars dagegen blieben vor heimischem Publikum erneut hinter den eigenen Erwartungen. Lindsey Vonn konnte ihre schwache WM-Bilanz im Riesentorlauf wie erwartet nicht mehr aufpolieren. Die 30-Jährige, die sich in dieser Weltcup-Saison bisher ausschließlich auf die Speeddisziplinen konzentriert hatte, fuhr weit hinterher und beendete das Rennen in ihrer Heimat auf Platz 14. Schon zur Halbzeit war Vonn lediglich 27. gewesen, worauf sie im Zielraum mit einem heftigen Kopfschütteln reagierte.
Slalom-Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin, die im WM-Winter bereits in Sölden einen Riesentorlauf gewonnen hatte, spielte im Kampf um die vorderen Plätze überraschenderweise ebenfalls keine Rolle. Zumindest konnte sich die 19-Jährige nach Rang 13 in Lauf eins im zweiten Durchgang noch etwas noch vorn schieben und wurde schließlich Neunte. "Ich fühle den Druck", gestand sie schon zur Halbzeit angesichts der hohen Ziele, die der US-Verband vor den Titelkämpfen ausgegeben hatte. Eigentlich wollten die Amerikaner stärkste WM-Nation werden - eine Mission, die bereits jetzt gescheitert ist.