Die Grundschule Hugo Kon in der kroatischen Hauptstadt Zagreb ist die einzige jüdische Schule dieser Art auf dem Gebiet Ex-Jugoslawiens. Sie ist benannt nach Hugo Kon, einem jüdischen Rechtsanwalt und bedeutenden Sohn der jüdischen Gemeinschaft Jugoslawiens, der 1943 in Auschwitz ermordet wurde.
In Kroatien gibt es eine achtjährige Grundschulausbildung. Obwohl von der jüdischen Gemeinde Bet Israel gegründet, ist die Grundschule Hugo Kon säkular und offen für alle Kinder, ungeachtet ihrer religiösen und nationalen Zugehörigkeit.
Schulleiterin Sanja Petrusic-Goldstein setzt auf inklusives Lernen, um Problemen wie Intoleranz und Antisemitismus früh entgegenzuwirken. Sie selbst ist keine Jüdin, aber erzieht mit ihrem jüdischen Mann Ivo Goldstein die gemeinsamen Kinder nach den Grundsätzen jüdischer Tradition.
Es gebe zwar immer weniger Juden in Kroatien, so Ivo Goldstein, dafür aber immer mehr Vorurteile gegen sie. Auch den nicht-jüdischen Eltern, die ihre Kinder auf die Hugo-Kon-Schule schicken, geht es darum, Vorurteile erst gar nicht entstehen zu lassen. Sie schätzen, dass der pädagogische Ansatz der Schule Multikulturalismus, Toleranz und Respekt fokussiert.