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Zahl der Toten nach Anschlägen steigt

31. Dezember 2013

Nach den beiden Selbstmordanschlägen in Wolgograd ist die Zahl der Toten auf insgesamt 34 gestiegen. Die Suche nach den Komplizen der Attentäter läuft auf Hochtouren. Alle Feste zum Neuen Jahr wurden abgesagt.

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Trauernde Russen legen in Wolgograd Blumen am Ort des Anschlags nieder (foto: reuters)
Bild: Reuters

Nach den beiden Selbstmordanschlägen in der südrussischen Stadt Wolgograd demonstriert der Kreml Stärke. Etwa 5200 Polizisten und Soldaten sollen nach den möglichen Komplizen der Terroristen suchen und während der Neujahrstage die öffentliche Sicherheit garantieren. Bei Razzien waren bislang bis zu 100 verdächtigte Personen festgenommen worden. In seiner Neujahrsansprache drohte Präsident Wladimir Putin den Drahtziehern mit Vergeltung und - so wörtlich - "völliger Vernichtung".

Bei dem Bombenanschlag auf einen Linienbus (Artikelbild) am Montag waren 16 Passagiere und beim Attentat im Bahnhof der Stadt am Sonntag 18 Menschen umgekommen, so die neue Opferbilanz aus Wolgograd. Drei Menschen waren in der Nacht ihren schweren Verletzungen erlegen. In lokalen Kliniken und in der Hauptstadt Moskau werden noch 64 Personen behandelt.

18 Tote beim Anschlag auf den Bahnhof von Wolgograd (Foto: dpa)
18 Tote beim Anschlag auf den Bahnhof von WolgogradBild: picture-alliance/dpa

Bislang hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt. Allerdings werden islamistische Terroristen hinter den Taten vermutet. Die Anschläge innerhalb von nur 24 Stunden schüren Sorgen um die Sicherheit der Olympischen Winterspiele, die im Februar im russischen Schwarzmeerkurort Sotschi stattfinden. Extremisten aus dem Konfliktgebiet Nordkaukasus hatten gedroht, die Wettkämpfe zu stören. Die Spiele gelten auch als Prestigeprojekt von Präsident Wladimir Putin. Wolgograd liegt etwa 700 Kilometer von Sotschi entfernt.

Der Chef des russischen Olympischen Komitees, Alexander Schukow, betonte, trotz der Anschläge sei die Sicherheit der Spiele gewährleistet. Alle notwendigen Schritte seien unternommen. Die USA boten Russland eine engere Zusammenarbeit beim Schutz der Winterspiele an. "Die US-Regierung hat der russischen Regierung den Vorschlag unterbreitet, sie in der Planung der Sicherheitsmaßnahmen auf ganzer Linie zu unterstützen", sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates in Washington, Caitlin Hayden. Man erhoffe sich zum Wohle der Athleten, der Zuschauer und anderer Teilnehmer eine stärkere Kooperation. Zugleich sprach die US-Regierung den Opfern der Attentate ihr Beileid aus.

Die Regierung in Moskau ging auf diesen Vorschlag zumindest öffentlich bislang nicht ein. In einem Neujahrsschreiben an US-Präsident Barack Obama bot Putin einen konstruktiven Dialog in internationalen Fragen an. Eine respektvolle Partnerschaft zwischen Washington und Moskau sei ein wichtiger Beitrag zur globalen Stabilität, betonte Putin der Agentur Interfax zufolge in der Botschaft.

wl/SC (APE, dpa, afp, rtr)