Dörfer nach Vulkanausbruch geräumt
12. August 2013Anlass für die jüngste Rettungsmaßnahme ist der Ausbruch des Vulkans Rokatenda am Samstag. Mindestens fünf Anwohner kamen ums Leben, als er heiße Asche und Steine spuckte und sich ein Strom glühender Lava bis hinunter an den Strand ergoss. Eine Aschewolke stieg rund 2000 Meter hoch. Daraufhin brachten die Sicherheitsbehörden mehr als 500 Menschen aus zwei Dörfern in der Nähe des Rokatenda auf der kleinen Insel Palue im Osten des Landes in Sicherheit. Sie wurden per Boot in eine nahegelegene Stadt transportiert.
Nach Angaben örtlicher Behördenvertreter weigerten sich aber dutzende Dorfbewohner, ihre Häuser und Tiere zu verlassen. "Wir versuchen, die Bewohner davon zu überzeugen, nach Maumere umzuziehen", sagte Johannes Berchmans von der Katastrophenschutzbehörde. Maumere ist die Hauptstadt der nahe gelegenen größeren Insel Flores. "Einige wollen aber nicht gehen, weil sie ihr Eigentum nicht zurücklassen wollen", fügte er hinzu.
Drei Kilometer breite Sperrzone
Rund 10 000 Menschen leben auf der kleinen Insel, welche maßgeblich durch den Vulkan im Zentrum geprägt ist. Etwa 3000 Einwohner wurden bereits aus ihren Dörfern in Sicherheit gebracht. Die Behörden hatten die Gegend im Umkreis von drei Kilometern um den Berg gesperrt.
Der Rokatenda ist seit Oktober 2012 wieder verstärkt aktiv. Seither gilt für ihn die höchste Alarmstufe. Zuletzt mussten 1964 mehr als 3000 Menschen wegen anhaltender Ausbrüche auf die nahe gelegene größere Insel Flores fliehen. Palue als Teil der Kleinen Sundainseln liegt wie der gesamte Archipel-Staat Indonesien auf dem "Ring aus Feuer", einer hufeisenförmigen Zone entlang der Küsten des Pazifischen Ozeans, die häufig von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht wird. Zum indonesischen Archipel gehören dutzende aktive Vulkane. Bei mehreren heftigen Ausbrüchen des Merapi auf der Insel Java starben im Jahr 2010 mehr als 350 Menschen.
kle/sti (dpa, afp)