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Ägypten: Neue Funde in antiker Totenstadt

27. Januar 2023

Archäologen haben eine goldverzierte Mumie in einem Sarkophag gefunden, der mehr als 4000 Jahre lang verschlossen war. Sie gehört - neben vier Gräbern außerhalb Kairos - zu den jüngsten Entdeckungen in Ägypten.

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Verschiedene Statuen auf einer schwarzen Platte, dahinter eine Wüstenlandschaft.
Verschiedene Artefakte, vier Gräber und eine goldverzierte Mumie: Das sind die jüngsten Grabungsfunde von SakkaraBild: KHALED DESOUKI/AFP

Und wieder vermeldet Ägypten spektakuläre Entdeckungen in der antiken Totenstadt Sakkara. Am Donnerstag (27. 01.2023) wurden sie der Öffentlichkeit präsentiert. Die Funde in der Nekropole südlich von Kairo sollen aus den Jahren 2500 bis 2100 vor Christus stammen und wurden der fünften und sechsten Pharaonendynastie zugeordnet. Es handelt sich um eine goldverzierte Mumie und vier Gräber. Das eines "geheimen Wächters" des altägyptischen Königs sei auch darunter, wie der Archäologe und frühere ägyptische Altertümerminister Zahi Hawass mitteilte. 

Die Mumie - laut Hawass eine der besterhaltenen Mumien eines Toten, der nicht zum Königsgeschlecht gehört habe und die je in Ägypten gefunden wurden - wurde in einem Sarkophag aus Kalkstein entdeckt. Der Sarg habe sich in einem 15 Meter tiefen Graben befunden und sei verschlossen gewesen, "so wie ihn die alten Ägypter vor 4300 Jahren hinterlassen hatten". Bei der mit Blattgold geschmückten Mumie handelt es sich um die sterblichen Überreste eines Mannes namens Hekaschepes. 

Das Grab des "geheimen Wächters" und weitere Gräber

Das größte der vier entdeckten Gräber wurde für einen Priester und Aufseher namens Chnumddschedef errichtet, wie Hawass ausführte. Es ist mit Szenen des  alltäglichen Lebens dekoriert und wurde im Pyramidenkomplex von Unas entdeckt, dem letzten König der fünften Dynastie, der vor etwa 4300 Jahren herrschte. Ein anderes Grab gehörte Meri, der dem Pharao laut Hawass als "geheimer Wächter" diente. Es handelte sich dabei um einen Priestertitel, den ein ranghoher Palastbediensteter trug. Der Titel gab ihm das Recht, bestimmte religiöse Rituale vorzunehmen. 

Wandbemalungen in einem der Gräber, die jetzt in Sakkara gefunden wurden.
Blick in eines der 4300 Jahre alten Gräber in SakkaraBild: Mohamed Abd El Ghany/REUTERS

Das dritte Grab wurde für einen Priester namens Messi in der Pyramidenanlage von Pharao Pepi I. errichtet und das vierte gehörte einem Richter und Schreiber namens Fetek. so Hawass. Der Vorsitzende von Ägyptens Oberstem Rat für Altertümer, Mostafa Wasiri, sagte, Feteks Grab habe die "größten Statuen" enthalten, die jemals in dem Gebiet entdeckt worden seien. 

Die antike Totenstadt Sakkara

Die Nekropole von Sakkara ist eine riesige Totenstadt auf dem Gebiet von Ägyptens früherer Hauptstadt Memphis. Zu dem UNESCO-Weltkulturerbe gehören mehr als ein Dutzend Pyramiden sowie alte Klöster der christlichen Kopten. Im Jahr 2022 galt der Fund von hunderten Sarkophagen als Sensation. 

Ägypten hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl archäologischer Funde präsentiert. Kritiker warnen, dass es dabei mehr um mediale Aufmerksamkeit als um fundierte Forschung gehe. Das sich in einer Wirtschaftskrise befindliche Land möchte mit seinen archäologischen Schätzen nach jahrelanger politischer Instabilität und der Corona-Pandemie den für das Land so wichtigen Tourismus ankurbeln. Bis 2028 soll die Marke von 30 Millionen Touristen pro Jahr erreicht werden. Das sind 13 jährlich Millionen mehr als vor der Corona-Pandemie.

vg/so (mit AFP)