Bayer gegen Atletico nur Außenseiter
24. Februar 2015Alles andere als im Aufwind ist derzeit Bayer 04 Leverkusen, das am Mittwoch den Vorjahresfinalisten Atletico Madrid zu Gast hat (20:45 Uhr MEZ im DW-Liveticker). Anfang der Rückrunde machte man sich bei Bayer noch Sorgen über die Chancen- und Torarmut, lobte aber gleichzeitig die stabile Defensive. Jetzt trifft die Werkself zwar wieder und spielt sich zahlreiche Gelegenheiten heraus - zuletzt gegen den FC Augsburg zwei Tore bei 18 Torschüssen - doch die Defensive ist so offen wie selten zuvor. Sieben Gegentore in den vergangenen beiden Bundesligapartien sprechen eine deutliche Sprache.
Im Achtelfinal-Hinspiel vor heimischem Publikum gegen Atletico wird es erneut eine veränderte Aufstellung in der Defensive geben. Da Ömer Toprak in der Innenverteidigung nach einer Gelb-Roten Karte gesperrt ist, kommt Emir Spahic, der zuletzt in der Bundesliga eine Sperre absaß, neben Kyrgiakos Papadopoulos zum Einsatz. Kapitän Lars Bender im defensiven Mittelfeld und Außenverteidiger Tin Jedvaj fehlen verletzt.
In der Offensive muss Trainer Roger Schmidt sich entscheiden, ob er erneut auf Stamm-Torjäger Stefan Kießling verzichtet und der gegen Augsburg treffsichere Josip Drmic starten darf. Ein paar Tore wären wichtig fürs Weiterkommen, zumal nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Bayer-Abwehr gegen so hochkarätige Offensivspieler wie sie mit Mario Mandzukic, Antoine Griezmann und Fernando Torres in Atleticos Reihen stehen, ohne Gegentor über die Runden kommt.
Schmidt lobt, Völler warnt
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Wir freuen uns auf Madrid. Die Champions League ist das Beste, was es gibt. Das wird uns helfen, das Augsburg-Spiel abzuhaken", sagte Schmidt und verwies auf den positiven Aspekt, dass seine Mannschaft in Augsburg phasenweise mitreißenden Kombinationsfußball geboten habe. Dass sie dabei allerdings vergaß, auch das nötige Kapital daraus zu schlagen und defensiv zu viel zuließ, rückte Schmidts Vorgesetzter, Sportdirektor Rudi Völler, in den Fokus: "Man kann der Mannschaft nur einen Vorwurf machen: Sie müssen die guten Angriffe besser zu Ende spielen. Mein Gefühl sagt mir, gegen Madrid bekommen wir nicht so viele Chancen. Wir müssen effizienter sein."
In der Liga ist durch die die anhaltende Schwächephase mit nur zwei Siegen aus den vergangenen neun Spielen der direkte Kontakt zu Platz drei verloren gegangen. Das bereitet aber offenbar weder Schmidt noch Völler derzeit großartige Kopfschmerzen. "Das Glück wird zurückkommen. Um Platz drei bis sechs ist noch alles drin", sagte Völler und Schmidt ergänzte: "Wir gehen durch eine harte Schule und müssen daran wachsen." Das Spiel gegen Atletico Madrid wäre eine gute Gelegenheit zu zeigen, wie viel man bereits gelernt hat.