Belgien hat die Schweinepest
14. September 2018Die Seuche wurde bei tot aufgefundenen Wildschweinen im Dreiländereck von Frankreich, Luxemburg und Belgien nachgewiesen. Damit ist die Krankheit auch in Westeuropa angekommen. Betroffen von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sind bereits acht osteuropäische Staaten sowie Russland. In Rumänien hat sie das größte Ausmaß seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht.
Die belgischen Fälle haben die Landwirtschaftsministerien der Nachbarländer Deutschland und Frankreich in Alarmbereitschaft versetzt. Der französische Ressortchef Stéphane Travert fordert einen Aktionsplan für die Grenzregionen zu Belgien. Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner nimmt die neue Situation "sehr ernst".
Einen deutschen ASP-Fall habe es noch nicht gegeben. Doch "unsere Vorbereitungen für den Krisenfall laufen", sagte Klöckner. Ihr Ministerium stehe in ständigem Austausch mit den belgischen Behörden und der EU-Kommission.
"Eine handfeste Bedrohung vor der Haustür"
Die nordrhein-westfälische Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) bekräftigte: "Wir sind gut gerüstet." Für das Land Niedersachsen hat Prävention nun die höchste Priorität: "Wir haben es nun mit einer handfesten Bedrohung vor der Haustür zu tun", sagte die niedersächsische Agrarministerin Barbara Otte-Kinast.
Schweinehalter sind zur strikten Einhaltung von Hygieneverordnungen aufgerufen. Jäger sollen verendet aufgefundene Wildschweine den jeweils zuständigen Behörden anzeigen.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die ausschließlich Wild- und Hausschweine betrifft. Infizierte Tiere sterben in der Regel nach etwa einer Woche. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Landwirte fürchten jedoch Milliardenschäden.
rb/kle (afp, dpa)