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Blutige Anschlagsserie beim Besuch Bidens

8. März 2016

US-Vizepräsident Joe Biden ist zu Gesprächen mit Israelis und Palästinensern nach Israel gereist. Eine neue Friedensinitiative hat er nicht im Gepäck. Sein Besuch wird von einem Gewaltausbruch überschattet.

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Bei Dunkelheit untersucht ein Polizist den Tatort in Jaffa (Foto: getty)
Am Abend hatte in Jaffa ein Messerstecher mehrfach angegriffenBild: Getty Images/AFP/T. Coex

Bei einer Serie blutiger Anschläge in Israel wurden vier palästinensische Attentäter und ein Tourist aus den USA getötet. Zehn Menschen wurden nach Angaben der Polizei am Abend im Süden von Tel Aviv verletzt, als ein Palästinenser auf sie einstach.

Der Anschlag ereignete sich im arabischen Vorort Jaffa und an einer auch bei Touristen beliebten Promenade am Mittelmeer. Nachdem er zehn Menschen verletzt und einen getötet hatte, wurde der Mann von Polizisten erschossen. In Jerusalem hatte zuvor ein Palästinenser auf Polizisten geschossen und zwei von ihnen schwer verletzt. Anschließend wurde er selbst von Sicherheitskräften erschossen.

Blutlache (Foto: Reuters)
An einer bei Touristen beliebten Strandpromenade kam es auch zu einem blutigen ÜberfallBild: Reuters/A. Cohen

Netanjahu brüskiert die USA

Kurz vor dem Besuch Bidens war es zu neuen diplomatischen Querelen zwischen Israel und den USA gekommen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte eine Einladung von US-Präsident Barack Obama zu einem Treffen in Washington ausgeschlagen.

Bei dem zweitägigen Besuch Bidens solle es unter anderem um die Sicherheitslage in Iran und Syrien gehen sowie um ein milliardenschweres Militärhilfspaket für Israel. Zur Zeit unterstützten die USA Israel jährlich mit rund 3,1 Milliarden Dollar (etwa 2,8 Milliarden Euro). Netanjahu, der schon vor Wochen bessere Konditionen gefordert hatte, will dass die Summe auf vier Milliarden Dollar pro Jahr erhöht wird.

Foto: dpa)
Ankunft in Tel Aviv: US-Vizepräsident Joe Biden und seine Frau JillBild: picture-alliance/dpa/H. Levine/POOL

Treffen mit Peres

In Tel Aviv kam Biden zunächst mit Ex-Präsident Schimon Peres zusammen. Am Mittwoch will er morgens in Jerusalem Netanjahu und am Abend in Ramallah Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen. Bereits vergangene Woche hatte das Weiße Haus klargestellt, dass Biden keine neue Friedensinitiative im Gepäck habe.

Obama hat in jüngster Zeit mehrfach erklärt, bis zum Ende seines Mandats im Januar 2017 sei kein umfassender Friedensvertrag zwischen Israelis und Palästinensern erreichbar. Sondiert werden allerdings derzeit Möglichkeiten, einer Wiederbelebung der seit zwei Jahren blockierten Nahostverhandlungen internationale Starthilfe zu leisten.

uh/wl (dpa, afp)