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Blutiger Grenzkonflikt in Kaschmir

8. Oktober 2014

Bei Schusswechseln an der pakistanisch-indischen Grenze sind seit Montag zwölf Menschen getötet worden. Die Schützen sind Grenzsoldaten beider Seiten, doch getroffen hat es ausschließlich Zivilisten.

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Ein indischer Dorfbewohner vor Einschusslöchern in seinem Haus (Foto: Reuters)
Ein indischer Dorfbewohner in seinem durch Granatbeschuss zerstörten HausBild: Reuters/Mukesh Gupta

Seit Sonntag liefern sich indische und pakistanische Soldaten in der Region Kaschmir immer wieder Gefechte. Am Montag wurden dabei bereits neun Menschen getötet, in der Nacht zum Mittwoch drei weitere. Dutzende Menschen wurden verletzt. Um sich vor den Schüssen in Sicherheit zu bringen, haben mehrere Tausend Menschen ihre Dörfer verlassen. Sie wurden in Notunterkünften aufgenommen.

Indien und Pakistan beschuldigen sich gegenseitig, für die Eskalation an der Grenze verantwortlich zu sein. Ein indischer Armeesprecher erklärte, seine Soldaten seien mit Kleinfeuerwaffen und Mörsergranaten angegriffen worden. Daraufhin habe man das Feuer erwidert. Von pakistanischer Seite heißt es hingegen, indische Streitkräfte hätten mit dem Beschuss begonnen.

Indien setzt Friedensverhandlungen aus

Die Eskalation kommt nicht überraschend: Indien legte die laufenden Friedensverhandlungen mit Pakistan im September auf Eis, nachdem die pakistanische Regierung Kontakte zu Unabhängigkeitskämpfern im indischen Teil Kaschmirs hatte. Die Rebellen kämpfen seit 1989 für die Eigenständigkeit der Region oder einen Anschuss an Pakistan. Dabei sind zehntausende Menschen getötet worden.

Der Konflikt um Kaschmir besteht bereits seit der Teilung der Kolonie Britisch-Indien in die beiden Staaten Indien und Pakistan im Jahr 1947. Damals wurde der größere Teil des überwiegend von Muslimen bewohnten Kaschmirs Indien zugesprochen. Seitdem schwelt zwischen den Ländern ein dauerhafter Konflikt, der bereits dreimal in Kriegen mündete. Nachdem die beiden Atommächte 2003 Jahren einen Waffenstillstand vereinbart hatten, ging die Gewalt zurück. Dennoch kam es immer wieder zu Zwischenfällen und Anschlägen.

djo/mak (afp, dpa, rtr)