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BVB-Fans boykottieren Bundesligaspiel

12. Januar 2018

Die Fans von Borussia Dortmund wehren sich gegen Montagsspiele in der Fußball-Bundesliga. Fanklubs des BVB werden ihre Stadion-Karten am 24. Spieltag gegen Augsburg verfallen lassen - es droht eine leere Südtribüne.

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NRW Dortmund Signal Iduna Park Stadium
Bild: picture alliance/dpa/I. Fassbender

Das Bündnis "Südtribüne Dortmund", ein Zusammenschluss von Fanklubs und Ultragruppen, hat einen Boykott des Montagsspiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Augsburg am 26. Februar (Anpfiff um 20:30 Uhr MEZ) angekündigt. "Schweren Herzens, aber aus Überzeugung haben wir uns dazu entschlossen, dem Spiel gegen den FC Augsburg fernzubleiben und unsere Karten an diesem Tag verfallen zu lassen", hieß es in einer Stellungnahme des Fan-Bündnisses: "Diese Entscheidung richtet sich in keiner Weise gegen die Mannschaft. Vielmehr können und wollen wir Bundesligaspiele an Montagen nicht akzeptieren!"

Die Ansetzungen am Montag sind ein vorläufiger Höhepunkt der Zerstückelung der Spieltage, gegen die Fans aller Vereine protestieren. Verlierer sind vor allem die Fans - wie in diesem Fall die Augsburger, die an einem Montag fast 600 Kilometer nach Dortmund zurücklegen müssten. Bereits in der Vergangenheit hatten sich verschiedene Fangruppierungen gegen eine weitere Zerstückelung der Spieltage ausgesprochen. In dieser Saison finden erstmals fünf Montagsspiele statt, das erste ist am 19. Februar zwischen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig angesetzt. Die Montagsspiele sind als Ausweichtermine für Europapokalstarter vorgesehen.

"Montagsspiele sind eine Bankrotterklärung"

„Für die Bundesliga, die sich so gerne mit ihren stimmungsvollen Kurven und ausverkauften Stadien präsentiert, sind Montagsspiele eine Bankrotterklärung", erklärte das Bündnis "Südtribüne Dortmund" weiter: "Wenn Begegnungen an Terminen stattfinden, an denen eigentlich niemand Zeit hat, ins Stadion zu gehen, offenbart das eine haarsträubende Gleichgültigkeit gegenüber dem gesellschaftlichen Stellenwert des Fußballs und den Fans, die den Sport erst zu dem machen, was er ist."

Wie es sich anfühlt, wenn tausende Stimmungsmacher dem Stadion fernbleiben, weiß Borussia Dortmund aus der jüngsten Vergangenheit. Im Februar 2017 spielte der BVB vor der gesperrten und gähnend leeren Südtribüne - zur Strafe für die skandalösen Vorfälle am Rande des Heimspiels gegen RB Leipzig. "Das sind schreckliche Bilder", sagte BVB-Klubchef Hans-Joachim Watzke damals. Die Mannschaft zeigte sich – zumindest sportlich – unbeeindruckt, sie gewann mit 3:0 gegen den VfL Wolfsburg.

jhr/sn (sid, dpa)