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Christian Jankowski leitet nächste Manifesta

17. November 2014

Der deutsche Konzept- und Videokünstler Christian Jankowski wird die Kunstbiennale Manifesta 2016 leiten. Die elfte Auflage der europäischen Kunstausstellung findet in Zürich statt.

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Video- und Performancekünstler Christian Jankowski (Foto: Bernd Weißbrod dpa/lsw)
Bild: picture-alliance/dpa/B. Weißbrod
Jankowskis Videoarbeit "Casting Jesus" (Foto: Franziska Kraufmann dpa/lsw)
Jankowskis Videoarbeit "Casting Jesus"Bild: picture-alliance/dpa/F. Kraufmann

Zum ersten Mal in der Geschichte der Manifesta werde ein einzelner Künstler den Posten des Kurators übernehmen, teilte Hedwig Fijen, die Direktorin der Kunstbiennale am Montag (17.11.2014) in Amsterdam mit. Der gebürtige Göttinger Christian Jankowski ist vor allem durch seine Videoarbeiten bekannt geworden. Seit 2005 hat er eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. In seiner Kunst setzt er sich mit den Mechanismen der Mediengesellschaft auseinander. 2011 erregte der in Berlin lebende Künstler Aufsehen mit seiner Videoarbeit "Casting Jesus": Jankowski ließ eine Jury, die aus einem Journalisten, einem Kunstkritiker und einem Priester bestand, einen "neuen Jesus" casten. Sie bewerteten unter anderem die Fähigkeiten der Kandidaten im Brotbrechen und Segnen. Drei Jahre zuvor, 2008, persiflierte er den Kunstmarkt, indem er in seiner Arbeit "Kunstmarkt TV" Kunstwerke von Jeff Koons und Franz West anpreisen und verkaufen ließ - ganz im Stile eines Shoppingsenders. Mit solchen Projekten hat sich Jankowski einen Ruf als Spaßvogel des deutschen Kunstbetriebs eingebracht.

Boykottaufruf in Russland

Die Manifesta gilt als eine der bedeutendsten Schauen für zeitgenössische Kunst in Europa. Sie wird alle zwei Jahre in einer anderen europäischen Stadt veranstaltet. 2014 fand die Biennale in St. Petersburg statt. Kurator war Kasper König, der ehemalige Leiter des Museums Ludwig in Köln. Im Vorfeld der russischen Manifesta war es zu Boykottaufrufen von Seiten der Künstler gekommen. Auslöser der Proteste waren das Anti-Schwulen-Gesetz der russischen Regierung und die aufkommende Krimkrise.

hjh/dö (dpa/manifesta.org)