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Libyen nimmt deutsche Flüchtlingshelfer fest

11. September 2016

Zwei deutsche Flüchtlingshelfer sind von der libyschen Küstenwache festgenommen worden. Die Mitglieder der Rettungsmission "Sea-Eye" sollen ohne Erlaubnis in libysche Hoheitsgewässer eingedrungen sein.

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Der Kutter der Regensburger Flüchtlingsinitiative Sea-Eye (Foto: dpa)
Der Kutter der Regensburger Flüchtlingsinitiative Sea-EyeBild: picture-alliance/dpa/B. Wüstneck

Ein Sprecher der libyschen Küstenwache sagte der Deutschen Presse-Agentur, die beiden festgenommenen deutschen Flüchtlingshelfer seien mit ihrem Speedboot aus tunesischen Gewässern kommend ohne Erlaubnis in libysches Hoheitsgebiet eingedrungen. Das Boot gehöre der privaten Rettungsmission "Sea-Eye".

Das Mutterschiff von "Sea-Eye", ein unter niederländischer Flagge fahrender fast 60 Jahre alter Trawler, war nach Angaben der Zeitung "Libya Herald" am Samstag auf dem Weg von Malta Richtung libysche Küste. Das hochseetaugliche Schiff hat der Regensburger Unternehmer Michael Buschheuer gekauft und umrüsten lassen. Die private Flüchtlingsrettungs-Initiative "Sea-Eye" rettet seit Anfang April dieses Jahres schiffbrüchige Menschen im Seegebiet zwischen 12 und 24 Kilometer vor der libyschen Küste. Sie will bei Einsätzen fast 4000 Migranten aus Seenot gerettet haben.

Unterdessen wurden nach Angaben der italienischen Küstenwache rund 2300 Flüchtlinge aus Seenot im Mittelmer gerettet. Die Migranten, darunter mehrere sehr kleine Kinder, waren demnach am Samstag in insgesamt 17 Schlauchbooten und einem Fischerboot unterwegs. An der Rettungsaktion beteiligten sich auch ein spanisches Schiff und ein Schiff der irischen Marine sowie mehrere Schiffe humanitärer Organisationen.

Die italienische Marine und die Küstenwache sind mit mehreren Schiffen vor der libyschen Küste im Einsatz, um gegen Schlepper zu kämpfen und Flüchtlingen in Seenot zu Hilfe zu kommen. Ende August kamen besonders viele Flüchtlinge nach Italien. So wurden binnen fünf Tagen rund 14.000 Menschen aus Seenot gerettet. Zwischen dem 1. Januar und dem 1. September gelangten laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR 117.590 Flüchtlinge über das Mittelmeer an die Küsten Italiens.

stu/wl (afp, dpa)