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Die "Alte Dame" kann doch noch siegen

Olivia Gerstenberger26. Februar 2016

Hertha BSC darf weiter von der Champions League träumen. Zum Auftakt des 23. Spieltages in der Fußball-Bundesliga feiert Hertha den ersten Sieg des Jahres. Vor allem für einen Bosnier war es ein erfolgreicher Abend.

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Vedad Ibisevic ( Berlin ), links, erzielt im Fallen das 1:0 für Hertha BSC (Foto: Imago/Manngold)
Bild: Imago/Manngold

Gegen den 1. FC Köln trifft Vedas Ibisevic offenbar besonders gern. Und so dachte der Berliner Stürmer offenbar gar nicht lange nach, als sein Kollege Salomon Kalou ihn in der 43. Minute im Strafraum anspielte. 599 Minuten hatte Ibisevic zuvor nicht mehr getroffen. Im Fallen lenkte er den Ball in Richtung Tor - unhaltbar für Kölns Keeper Timo Horn. Es war das entscheidende 1:0 (1:0) für Hertha BSC, das Siegtor, das zum ersten Dreier der Berliner im Jahr 2016 führte.

"Zum Schluss haben wir ein wenig Glück gehabt. Aber unter dem Strich ist der Sieg verdient", sagte Trainer Pal Dardai. "Wir hatten in der ersten Halbzeit alles unter Kontrolle und haben guten Fußball gespielt. Am Ende war es dann viel Kampf - das sah ein bisschen so aus wie in der zweiten englischen Liga." Nach zwei Monaten ohne Sieg festigte das Überraschungsteam der Hinrunde damit den dritten Tabellenplatz hinter Bayern München und Borussia Dortmund und hat nun schon 39 Punkte - vier mehr als der Vierte, Bayer Leverkusen. Köln kassierte dagegen die zweite Niederlage in Folge, steht aber weiterhin im gesicherten Mittelfeld.

Hertha dominiert die Partie

Dardai hatte vor der Partie einen Auswärtserfolg gefordert und dementsprechend dominant traten die Berliner auch auf. Chancen gab es zu Beginn auf beiden Seiten, später fanden die Berliner zu ihrer in dieser Saison gewohnt guten Organisation und beherrschten das Spielgeschehen. Köln verlegte sich auf das Reagieren und zementierte die Abwehr. Die Fans auf den Rängen hatten sich schon mit einem 0:0 zur Pause angefreundet, als Ibisevic zur verdienten Führung traf (43.). Auch in der zweiten Hälfte wirkte Berlin abgeklärter und reifer, überließ dann aber den Gastgebern mehr und mehr das Spiel. Köln kam zu Kontern und zu einigen Gelegenheiten - die beste bot sich FC-Stürmer Anthony Modeste, der in der 82. Minute aber nur den Pfosten traf.

Spielszene mit Vedad Ibisevic (Foto: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner)
2 Spiele, 3 Tore gegen Köln: Ibisevic (r.) war wieder einmal nicht zu haltenBild: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner

"Die größte Handball-Arena Deutschlands"

Kurz zuvor hätte es einen Elfmeterpfiff für die Kölner geben müssen: Per Skjebred hatte den Ball im eigenen Strafraum mit dem Oberarm gespielt - ungeahndet von Schiedsrichter Tobias Stieler. "Wir müssen das Gefühl haben, in der größten Handball-Arena Deutschlands zu spielen", sagte Kölns Sportchef Jörg Schmadtke anschließend im Interview mit dem Fernsehsender Sky - auch in Anspielung auf ein klares Handtor des Hannoveraners Leon Andreasen, das dem FC in der Hinrunde im eigenen Stadion eine bittere Niederlage eingebracht hatte. "Diese vielen Fehlentscheidungen - bei uns ist das extrem."

Hertha siegte am Ende verdient, aber etwas glücklich und setzte seine gute Auswärtsserie in Köln fort: Von sieben Spielen in der Fremde hat die Hertha nun sechs gewonnen. Und einer dürfte sich besonders freuen: Vedad Ibisevic. Der hatte schon im Hinspiel für die beiden Tore beim 2:0 für die Hertha gesorgt - nach 1427 Minuten Torflaute.