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Die Rückkehrer

Sarah Wiertz5. Februar 2016

Am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga steht Arturo Vidal im Fokus. Wegen der Gerüchte um ihn. Und weil er bei seinem Ex-Verein antritt. So wie auch Julian Draxler. Beim HSV fordert der Trainer Gefühle - und bekommt sie.

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Bundesliga 18. Spieltag TSG 1899 Hoffenheim - FC Bayern München
Bild: picture alliance/Eibner-Pressefoto

Er macht häufig von sich Reden. Ob durch sein auffälliges Aussehen, seine selbstbewussten Sprüche oder seine Eskapaden. Arturo Vidal, der selbsternannte König, trifft am Samstagabend (18:30 Uhr MEZ im DW-Liveticker) mit seinem Verein Bayern München auf seinen alten Klub: Bayer Leverkusen. Sportlich als auch privat ist es für den Chilenen ein besonderes Spiel.

Die derzeitigen Gerüchte um Vidal - er soll im Trainingslager alkoholisiert gewesen sein - sorgen beim deutschen Rekordmeister für Unruhe. Und sie kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt, wo der Rummel um Pep Guardiolas Abgang, die Verletztenmisere in der Abwehr und die Kritik an den engen Beziehungen zu Katar die alltägliche Arbeit sowieso schon stören.

Nicht zum ersten Mal

Deshalb reagieren die Bayern-Verantwortlichen auch gereizt auf das Thema. "Böswillig und falsch" seien die Behauptungen gegen Vidal, schimpfte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Man werde sich juristisch dagegen wehren. Der Mittelfeldspieler kämpft um seinen Ruf. Als der 28-Jährige im Sommer zum deutschen Rekordmeister wechselte, hatte er einige Wochen zuvor in Chile seinen Ferrari zu Schrott gefahren - in angetrunkenen Zustand und noch dazu während der Copa America. Bei seiner Vorstellung in München versprach er, so etwas werde "nie wieder passieren."

Zumindest die Bayern-Verantwortlichen und die Fans könnte Vidal auf dem Platz durch besondere Leistungen wieder versöhnen. Allerdings ist fraglich, ob er am Samstag beim Tabellenvierten in der Startelf steht. Die hohen Erwartungen an den 37-Millionen-Euro-Mann konnte Vidal bisher nur bedingt erfüllen. Ein entscheidender Spieler ist der Chilene im Positionsspiel der Bayern bisher noch nicht gewesen.

"Für ihn wird es kein leichtes Spiel"

Und in den ersten beiden Spielen der Rückrunden saß Vidal zunächst nur auf der Ersatzbank. "Ich bin 100 Prozent bereit, alles für mein Team und den Rest der Saison, der für uns alle sehr wichtig ist, zu geben", betonte Vidal. Vier Jahre, von 2007 bis 2011, hatte Vidal beim Werksklub gespielt. Nur zu gerne würde der chilenische Volksheld von Beginn an in der BayArena auflaufen, es seinen Kritikern zeigen und seinen Bayern den 18. Saisonsieg bescheren. Ein Unentschieden oder gar eine Niederlage in Leverkusen würde für noch mehr Unruhe sorgen - das könnten die Münchener derzeit gar nicht gebrauchen.

Wie Vidal trifft auch Julian Draxler auf seinen Ex-Verein, seine große Liebe. 14 Jahre hat er dort gekickt, die Fans haben ihm seinen Abschied und den Wechsel nach Wolfsburg übel genommen. So warnt ihn Schalkes Trainer André Breitenreiter: "Für ihn wird es kein leichtes Spiel." Allerdings könnte es sein, dass Draxler dem VfL überhaupt nicht helfen kann, denn ihn hat ein Infekt erwischt.

Mönchengladbach: Warten auf den ersten Sieg

Interessant dürfte das Duell Borussia Dortmund beim Überraschungsdritten, Hertha BSC sein. Der VfB Stuttgart reist nach zuletzt drei Bundesligasiegen selbstbewusst zu Eintracht Frankfurt, wohl wissend um dessen Knipser Alexander Meier. Zudem trifft der Tabellenletzte Hannover 96 auf den FSV Mainz 05 und Aufsteiger FC Ingolstadt empfängt den FC Augsburg.

Zweikampf im Training

HSV-Trainer Bruno Labbadia forderte zuletzt nach vier Niederlagen in fünf Spielen Emotionen. Die bekam er am Donnerstag im Training. Ivo Ilicevic und Michael Gregoritsch gerieten nach einem Zweikampf im Training heftig aneinander. Der Österreicher kassierte eine Kopfnuss nach seinem Einsteigen und musste mit einem lädierten Knöchel ins Krankenhaus. "Das ist schöne Aggressivität", meinte Hamburgs Torwart René Adler. "Ich wäre froh, wenn wir die am Sonntag auch hätten". Dann spielen die Norddeutschen gegen den 1. FC Köln. Ilicevic wurde für das Spiel suspendiert. Die zweite Partie am Sonntag bestreiten der Tabellenvorletzte 1899 Hoffenheim und der SV Darmstadt.