Ein Zeitrahmen für Rückkehr der Rohingya
16. Januar 2018Ziel der Vereinbarung zwischen Bangladesch und Myanmar sei es, dass der Prozess "vorzugsweise binnen zwei Jahren ab Beginn der Rückführungen abgeschlossen ist". Insgesamt sollen demnach mehr als 650.000 Rohingya nach Myanmar zurückkehren.
Zum dritten Mal auf der Flucht
Bereits nach der grundsätzlichen Einigung über eine Rückführung im vergangenen Jahr hatten viele Flüchtlinge ihre Sorge geäußert, dass sie in Myanmar nicht sicher seien. Über 200 Flüchtlinge haben der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam ihre Geschichte erzählt. Ohne dass ihnen Sicherheit und gleiche Rechte garantiert würden, wollen die 200 Befragten laut dem Oxfam-Bericht nicht zurückkehren. Manche seien bereits zum dritten Mal aus Myanmar geflohen, einige erklärten demnach, sie würden sich das Leben nehmen, wenn sie zur Rückkehr gezwungen würden.
Amnesty: Rückkehr völlig undenkbar
Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) warnt vor einer Rückführung der Flüchtlinge. Dies sei sei unter jetzigen Umständen völlig undenkbar, betonte AI-Asienexpertin Anika Becher in einem Gastbeitrag für den Bremer "Weserkurier". "Nach internationalem Recht ist es verboten, Menschen in ein Land zurückzuschicken, in dem ihr Leben in Gefahr ist oder ihnen Verfolgung droht."
Verfolgung seit Jahrzehnten
Die muslimischen Rohingya werden im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seit Jahrzehnten systematisch unterdrückt. Ende August war der Konflikt eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Seither waren Hundertausende ins verarmte Nachbarland Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen, die USA und Menschenrechtsorganisationen sprechen von "ethnischen Säuberungen".
fab/stu (afp, epd, rtre)