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Geheime Abstimmung der Spitzenverbände

15. März 2015

Das DOSB-Präsidium wird am Montag seine Empfehlung abgeben, ob Berlin oder Hamburg Olymiakandidat für 2024 werden soll. Tags zuvor gaben die Spitzensportverbände ihr Votum ab. Das Ergebnis bleibt aber noch geheim.

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Logo des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/B.Pedersen

Berlin oder Hamburg? Auch nach dem Treffen des DOSB-Präsidiums mit den olympischen Spitzensportverbänden war im Casting "Deutschland sucht den Olympia-Bewerber" noch kein Sieger auszumachen. Zwar gaben die Verbände am Sonntagabend ein Votum für ihren Favoriten ab, doch das Ergebnis blieb bei Ruderverbands-Boss Siegfried Kaidel, der es in einem geschlossenen Umschlag aus einem Frankfurter Hotel trug. "Was beschlossen wurde, ist ein Geheimnis bis zur Präsidiumssitzung am Montag", verkündete DOSB-Boss Alfons Hörmann. Selbst Kaidel als Sprecher der 34 Verbände, von denen 32 einen Vertreter zur Abstimmung nach Frankfurt entsandt hatten, tappte noch im Dunkeln. Immerhin mutmaßte er nach einer teilweise kontroversen Diskussion: "Ich glaube nicht, dass es ein einhelliges Votum gegeben hat." Eine Tendenz, wen das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) als Bewerber empfehlen wird, war also nicht erkennbar.

Hörmann ließ sich auch nach der Präsentation von Berlin und Hamburg nicht in die Karten schauen. "Beide sind sehr authentisch aufgetreten. Es war wohltuend zu sehen, dass keiner versucht hat, irgendwelche Verpackungen zu verkaufen, sondern die Stärken herausgearbeitet wurden", lobte er. Unabhängig vom Votum der Spitzensportverbände stellte der DOSB-Chef klar: "Es bleibt dabei, dass am Ende das Präsidium beschließt." Querschüsse vor der Wahl am 21. März in der Frankfurter Paulskirche erwartet er nicht. "Alle Verbände haben ihre Bereitschaft versichert, den Bewerber zu unterstützen. Da waren wir im Vorfeld skeptischer, als wir hätten sein müssen", erklärte Hörmann.

Spannende Entscheidung

Somit schauen die beiden Kandidaten am Montag mit Spannung nach Frankfurt. In Hamburg wird auf einer großen Olympia-Party in der O2 World live mitgefiebert, wenn Hörmann gegen 19.00 Uhr das Ergebnis bekanntgibt. In Berlin sind keine Aktivitäten geplant - außer von den Olympia-Gegnern. Das spiegelt ein wenig die Stimmungslage in beiden Metropolen wider: An Elbe und Alster votierten jüngst 64 Prozent für Sommerspiele, an der Spree waren es nur 55 Prozent. Dennoch sind die Umfragewerte nur ein kleiner Teil im großen Puzzle, das der DOSB zusammensetzen muss. Die Unterstützung der Bürger Hamburgs beziehungsweise Berlins sei "sicher ein ganz wichtiger Punkt", betonte Hörmann. Dies sei aber nicht das allein entscheidende Merkmal. Es gelte, "noch einmal alle Aspekte abzuwägen und ein stimmiges Gesamtkonzept umzusetzen", sagte er und fügte hinzu: "Oberstes Ziel ist es, die Spiele nach Deutschland zu holen. In welche Stadt ist wichtig, aber sekundär."

DOSB-Präsident Alfons Hörmann bei Pressekonferenz (Foto: Britta Pedersen/dpa)
DOSB-Präsident Alfons HörmannBild: picture alliance/dpa/Britta Pedersen

asz/tk (dpa)