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Griechenland will zurück an den Kapitalmarkt

3. April 2014

Nur zwei Jahre nach der Pleite erwägt Athen die Rückkehr an die Kapitalmärkte. Sensationelle Genesung oder Angst vor den Auflagen eines möglichen dritten Rettungspakets?

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Schuldenschnitt Griechenland Symbolbild (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Griechenland hat nach Einschätzung von Regierungschef Antonis Samaras den schlimmsten Teil der Krise überstanden. Das Euro-Mitgliedsland erwäge deshalb eine Rückkehr an die Kapitalmärkte in den kommenden drei Monaten, sagte Samaras am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Markt-Comeback in diesem Jahr wäre nach Ansicht von Beobachtern eine Sensation. Denn es ist gerade erst zwei Jahre her, dass Investoren bei einem Schuldenschnitt rund 100 Milliarden Euro bei griechischen Anleihen verloren haben.

Nach Jahren der Rezession habe es zuletzt wieder ein Wirtschaftswachstum und Fortschritte bei der Haushaltssanierung gegeben, sagte Samaras: "Griechenland ist zurück". Das Land habe sich stabilisiert - sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Der Zeitpunkt für die Begebung einer Staatsanleihe hänge von den Marktbedingungen ab.

"An den Markt herantasten"

Gedacht ist offenbar an eine Anleihe mit fünfjähriger Laufzeit im Volumen von 1,5 bis zwei Milliarden Euro. Finanzminister Yannis Stournaras sagte, man müsse austesten, wie der Markt reagiere. "Das wird auf Versuch und Irrtum beruhen." Auch Stournaras erklärte, Griechenland sei aus dem Gröbsten heraus. Die Stimmung habe sich in letzter Zeit dramatisch gewandelt. "Schauen Sie sich einfach an, was bei der Euro-Gruppe passiert ist – alle sind der Meinung, dass Griechenland jetzt über den Berg ist."

Die Finanzminister der Euro-Zone hatten am Dienstag (1.4.2014) bei ihrem Treffen in Athen den Weg für die Auszahlung von insgesamt 8,3 Milliarden Euro freigemacht. Die Hilfsprogramme der internationalen Geldgeber, die mit strikten Reformen verbunden sind, laufen noch bis Ende des Jahres. Sollte es dem Land bis dahin nicht gelingen, wieder Zugang zum Kapitalmarkt zu erhalten, bekämen die Spekulationen über ein drittes Hilfspaket neue Nahrung. Ein neuerliches Paket will die Regierung in Athen aber vermeiden, um sich nicht weitere Sparmaßnahmen aufbürden zu lassen. Die internationalen Geldgeber bewahrten Griechenland mit insgesamt 240 Milliarden Euro vor dem Finanzkollaps.

wen/hb (rtr,dpa)