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KonflikteIsrael

Hisbollah droht mit noch heftigeren Angriffen auf Israel

14. Oktober 2024

Mit Kampfdrohnen hat die Schiitenmiliz Hisbollah einen Armeestützpunkt im Norden Israels nahe der Stadt Binjamina angegriffen. Nach der folgenschweren Attacke vom Sonntag wurden weitere Raketen auf Israel abgefeuert.

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Israelische Reservesoldaten stehen auf einem Panzer
Israelische Reservisten im Norden Israels Bild: Ayal Margolin/JINI via XinHua/picture alliance

Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz hat nach Angaben der israelischen Armee in der Nacht weitere Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Die Luftabwehr habe mindestens fünf aus dem Libanon kommende Geschosse erfolgreich abgefangen, hieß es. Zuvor hatten in der Küstenstadt Haifa und umliegenden Gemeinden die Warnsirenen geheult.

Blick auf umzäuntes Gelände mit einigen Gebäuden
Ein Schild weist den Weg zum angegriffenen Militärstützpunkt nahe der Stadt Binjamina Bild: Miro Maman/REUTERS

Am Sonntag war eine Drohne der islamistischen Hisbollah-Miliz nahe der israelischen Stadt Binjamina eingeschlagen. Die Stadt liegt zwischen Tel Aviv und Haifa. Vier israelische Soldaten wurden bei dem Angriff auf die Militärbasis getötet, acht weitere schwer verwundet, wie ein Armeesprecher mitteilte. Knapp 60 Menschen wurden laut Rettungsdiensten verletzt. Damit war es einer der blutigsten Angriffe auf Israel seit dem Terrorüberfall der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des Kriegs im Gazastreifen.

Die Hisbollah-Miliz - die sich solidarisch mit der Hamas erklärt hat - drohte nach dem Angriff auf den israelischen Stützpunkt mit noch heftigeren Attacken, falls die israelische Armee ihre Offensive im benachbarten Libanon nicht beenden sollte. Den Angriff vom Sonntag nannte die Hisbollah eine Reaktion auf die gezielte Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah Ende September und auf israelische Luftangriffe auf Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut vom Donnerstag. Dabei waren nach Berichten vor Ort mindestens 22 Menschen getötet worden.

Sowohl die Hisbollah-Miliz als auch die Hamas werden von Israel, den USA, Deutschland und vielen weiteren Staaten als Terrororganisationen gelistet.

Gebäudetrümmer nach einem Luftangriff im Südlibanon
Zerstörte Gebäude in Nabatija im Südlibanon - nach einem israelischen Luftangriff vom Samstagabend Bild: dpa/AP/picture alliance

Kein Luftalarm vorher

Die Warnsirenen hatten vor dem folgenschweren Angriff auf den israelischen Stützpunkt nach Medienberichten nicht angeschlagen. "Wir werden untersuchen, wie eine Drohne ohne Vorwarnung eindringen und eine Basis treffen kann", kündigte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari laut Medien kurz nach Mitternacht in einer Stellungnahme an. "Wir sind verpflichtet, für einen besseren Schutz zu sorgen", wurde er weiter zitiert. Man werde diesen Vorfall untersuchen und daraus lernen, so Hagari.

Armeesprecher Daniel Hagari zwischen zwei israelischen Flaggen
Armeesprecher Daniel Hagari (Archivbild) Bild: dts Nachrichtenagentur/IMAGO

Nach Informationen der Internet-Zeitung "Times of Israel" hatte die im Libanon operierende Hisbollah von dort aus zwei Kamikaze-Drohnen gestartet. Sie seien vom Mittelmeer aus in den israelischen Luftraum eingedrungen. Beide Drohnen seien vom Radar geortet und eine vor der Küste nördlich von Haifa abgeschossen worden, berichtet die Zeitung. Flugzeuge und Hubschrauber hätten die zweite Drohne verfolgt, sie sei aber vom Radar verschwunden. Es hätten keine Sirenen geheult, weil davon ausgegangen worden sei, dass die Drohne abgestürzt oder abgefangen worden sei, schreibt das Blatt weiter. Die Drohne sei schließlich in der Nähe von Binjamina eingeschlagen.

USA schicken Israel Raketenabwehrsystem 

Um die Luftverteidigung Israels nach den jüngsten schweren Angriffen zu stärken, schicken die USA eine Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD und ein dazugehöriges Team des Militärs nach Israel. Der Schritt unterstreiche das eiserne Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur Verteidigung Israels, teilte das Pentagon in Washington mit. Die Vereinigten Staaten hatten im vergangenen Jahr bereits eine Batterie des Raketenabwehrsystems in die Region verlegt, nicht aber nach Israel selbst.

Nach dem beispiellosen Überfall der Hamas-Terroristen auf Israel griff die Hisbollah-Miliz vom Süden des Libanons aus nahezu täglich den Norden Israels mit Raketen an. Fast 70.000 israelische Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Seit September greifen die israelischen Streitkräfte massiv Hisbollah-Stellungen im Libanon aus der Luft und vom Boden aus an.

se/kle/fab (dpa, afp, rtr, kna, epd, timesofisrael.com)