Hollywood rettet Zelluloid-Film
5. Februar 2015In den Kinos hat die digitale Produktion schon lange den guten alten Analogfilm von den Leinwänden verdrängt. Dennoch haben sich in den letzten Jahren immer mehr einflussreiche Hollywood-Größen, darunter Starregisseure wie Quentin Tarantino, Christopher Nolan und Judd Apatow, für den Erhalt des Zelluloidfilms stark gemacht. Er sei von künstlerisch einzigartiger Qualität und besonders gut zu archivieren, hieß es im Magazin "Hollywood Reporter".
Nachdem bereits die Weltfirma Fujifilm die Herstellung dieser Formate eingestellt hatte, blieb nur noch die Traditionsfirma Kodak als Produzent übrig. Auch sie plante eigentlich, sich Schritt für Schritt aus ihrem ehemaligen Kerngeschäft, der Analogfilmherstellung, zurückzuziehen. Sechs große Hollywood-Studios, darunter Time Warner, Universal und Disney, schlossen jetzt einen neuen Vertrag mit dem Filmlieferanten – und retteten so den Zelluloidfilm.
Erfolgreich mit analogen Produktionen
Kodak-Chef Jeff Clarke betonte, dass der analoge Film nur mit Unterstützung der Studios produziert werden könne. Die Firma war vor einigen Jahren in ein Insolvenzverfahren geschlittert, nachdem die Verkaufszahlen um 96 Prozent eingebrochen waren. Nur der Einstieg ins digitale Geschäft sicherte derTraditionsfirma damals ihr Überleben.
Die Hollywood-Regisseure sind natürlich erfreut, denn sie wollen mit ihrem Einsatz für den Zelluloidfilm auch künftigen Generationen von Filmemachern die Entscheidung ermöglichen, ob sie ihre Filme digital oder analog drehen wollen. Auch J.J. Abrams kann aufatmen: Er ist einer der größten Verfechter der analogen Produktion und hat sein jüngstes Projekt, "Star Wars:Epidsode VII" , auf Zelluloid gedreht.
Die für einen Oscar nominierten Kinohits "Grand Budapest Hotel" und "Interstellar" sind ebenfalls analoge Produktionen.
sd/suc (dpa, Hollywood Reporter)