Köln und Hoffenheim verpassen Platz drei
12. Februar 2017Als Anthony Modeste mit seiner typischen Jubelpose abdrehte, sangen die mitgereisten Fans des 1. FC Köln bereits stimmgewaltig Lieder vom Europapokal. Der große Traum von der ersten Teilnahme seit 25 Jahren lebte wieder auf beim FC, der den scheinbar einfacheren Weg über den DFB-Pokal zuletzt in Hamburg beendete. Doch am Ende sangen die Freiburger. Der Ausgleich von Modeste war nur ein Zwischenhoch, die Gastgeber setzten sich mit 2:1 (1:1) durch. Mit dem zweiten Heimsieg in Folge stoppten die Freiburger den Vormarsch des FC, der mit einem Auswärtssieg auf den dritten Tabellenplatz hätte vorrücken können.
Vicenzo Grifo hatte den Sportclub in der 32. Minute in Führung gebracht, bevor Modeste kurze Zeit später ausglich (39.). Maximilian Philipp besorgte in der 77. Minute den entscheidenden Treffer, es war der 49.999 der Bundesligageschichte. Das Jubiläumstor wollte nicht mehr fallen - und es wäre auch nicht verdient gewesen für die Kölner, die bei einem Pfostentreffer von Marc Torrejon in der ersten Halbzeit Glück hatten und in der Tabelle noch immer knapp vor den Freiburgern auf Rang sieben stehen. "Der Trainer hat mir vorher gesagt, dass allmählich nochmal einer reingehen muss", sagte Grifo mit einem Lächeln beim TV-Sender Sky: "Wir waren von Anfang an sehr gut im Spiel, haben gegen die Kölner Fünferkette die Räume gut gefunden und uns belohnt." Bei den Kölnern gab Neven Subotic nach fast einem Jahr sein Comeback bei einem Bundesligaspiel.
Wolfsburg vermiest Nagelsmann-Jubiläum
Zuvor hatte die TSG Hoffenheim eine überraschende 1:2 (1:0)-Niederlage beim VfL Wolfsburg einstecken müssen. Eine gute Halbzeit mit dem Führungstor von Steven Zuber (26.) reichte der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann nicht zum Punktgewinn. Zwölf Monate nach seinem Erstliga-Debüt hatte sich Nagelsmann den Sprung auf einen Champions-League-Platz erhofft.
"Unser Trainer ist sauer - und das zurecht", berichtete Kerem Demirbay bei Sky. "Schon ein bisschen", gab Nagelsmann zu. "Es waren so Kleinigkeiten. Zweikämpfe, in denen wir uns wegdrücken lassen. Dann wurde es hektisch. Unsere Denkweise ist vielleicht eine andere, als was wir heute abgeliefert haben."
Der VfL vergrößerte durch den Heimsieg mit Toren von Maximilian Arnold (50. Minute) und den eingewechselten Daniel Didavi (73.) das Polster auf den Relegationsrang auf sechs Punkte. "Das war überragend. Wir haben es endlich mal geschafft, das ganze Stadion mitzunehmen", sagte Didavi. "Wir brauchen gar nicht auf die Tabelle schauen, wenn wir so kontinuierlich spielen, können wir gegen jeden gewinnen." Maximilian Arnold berichtete von einer erfolgreichen "Kopfwäsche" durch Trainer Valérien Ismaël in der Halbzeit.
Sieger des Spieltags: FC Bayern
Am Samstag hatte sich der FC Bayern München erst in den Schlussminuten mit 2:0 beim FC Ingolstadt durchgesetzt. Die Münchener sind damit das einzige Team aus den Top 7, das einen Sieg verbuchen konnte. Eintracht Frankfurt stolperte beim 0:3 bei Bayer Leverkusen, auch Borussia Dortmund ging überraschend beim Tabellen-Letzten SV Darmstadt 98 mit 1:2 baden.
Vom DFB-Pokalsieg beflügelt, zeigte der Hamburger SV beim Tabellen-Zweiten RB Leipzig eine gute Leistung und gewann überraschend deutlich mit 3:0. Hertha BSC leistete sich mit dem 0:2 gegen den FC Schalke 04 die zweite Pleite der Rückrunde und Borussia Mönchengladbach setzte sich mit einem 1:0-Erfolg beim kriselnden SV Werder Bremen durch. Am Freitagabend hatte der FSV Mainz 05 mit 2:0 gegen den FC Augsburg gewonnen.
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