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Politik

Neuer Trend beim Drogenschmuggel

5. April 2017

Das Hauptzollamt Frankfurt findet Rauschgift an Deutschlands größtem Flughafen immer seltener bei Reisenden. Und immer öfter in der Post. Ein wesentlicher Grund dafür ist das Darknet.

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Deutschland Rekord-Kokainfund im Hamburger Hafen
Bild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Man beobachte "eine extreme Verlagerung des Drogenschmuggels vom Reise- in den Postverkehr" sagte der Leiter des Hauptzollamts Frankfurt, Albrecht Vieth. Über das Darknet, den verborgenen Teil des Internets, würden häufiger kleine Mengen Rauschgift bestellt und verschickt. 

Innerhalb eines Jahres sei die Zahl der Drogenaufgriffe am Frankfurter Flughafen um 232 Prozent auf 4827 gestiegen. Insgesamt seien 4675 Mal Drogen in der Post, der Fracht und bei Reisenden gefunden worden - ein Anstieg von 182 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig sei die Gesamtmenge um 36 Prozent auf 5296 Kilo zurückgegangen. Ein Grund dafür könnte ein gestrichener Flug von Caracas nach Frankfurt sein - in Venezuela blüht der Drogenhandel. 

Nach Angaben des Hauptzollamts wurden unter anderem 4827 Kilo der Kaudroge Khat, 156 Kilo Amphetamin und 97 Kilo Kokain abgefangen. Vieth bezeichnete den Frankfurter Flughafen als" Drehkreuz für den weltweiten Drogenschmugel". Jeden Tag landeten dort sogenannte Hochrisikoflüge, in denen der Zoll mit hoher Wahrscheinlichkeit Rauschgift abfange. Wie das in drei Bundesländern zuständige Zollfahndungsamt Dresden berichtete, hat sich auch der Frachtflughafen Leipzig/Halle zu einem Drehkreuz des Schmuggels entwickelt.

Grenzenlose Kreativität

Im vergangenen Jahr wurden 34 Drogenkuriere festgenommen, darunter sechs sogenannte Schlucker, die Drogen im Körper transportieren. Unter den Verhafteten ist auch eine junge Mutter aus Kolumbien, die in einem Brustimplantat Kokain geschmuggelt hatte und zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden ist. Eine Frau aus Panama, die zehn Flaschen Rum mit insgesamt 4,5 Kilo Kokain im Gepäck hatte, erhielt eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sieben Monaten. Ein Niederländer, der Ecstasy geschmuggelt hatte, wurde zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. 

Auch in einem Lautsprecher, einer Babywickeldecke und einem Mini-Billardtisch wurde das Hauptzollamt Frankfurt fündig. "Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt", sagte Vieth.

hk/se (dpa)