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NSA spionierte auch in Paris

1. September 2013

Die Franzosen sind als einzige europäische Verbündete bereit, eine Strafaktion der USA gegen Syrien militärisch zu unterstützen: Peinlich, dass gerade jetzt die Bespitzelung Frankreichs durch die NSA für Aufsehen sorgt.

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Das franzüsische Außenministerium in Paris (Foto: picture-lliance/maxppp/IP3 Press)
Bild: picture-alliance/maxppp/IP3 Press

Unter Berufung auf Unterlagen des Whistleblowers Edward Snowden berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", die National Security Agency (NSA) habe das französische Außenministerium (Artikelbild) gezielt ausspioniert. Im Visier der Agenten habe ein als sicher geltendes Computernetz gestanden, über das alle Botschaften, Konsulate und die Zentrale in Paris verbunden seien.

Dies gehe aus einem als streng geheim eingestuften internen NSA-Dokument vom Juni 2010 hervor, heißt es in dem "Spiegel"-Bericht. Das Vorgehen gegen das Ministerium wurde demnach als "Erfolgsstory" bezeichnet. Die NSA interessierte sich neben der Außenpolitik vor allem für die französische Waffenindustrie sowie die wirtschaftliche Stabilität des Landes.

In einer Liste vom September 2010 - so das Magazin weiter - führe die NSA speziell die französischen Vertretungen in Washington und bei den Vereinten Nationen als Ziele auf. In beiden französischen Vertretungen hätten NSA-Techniker Wanzen installiert, in New York auch Screenshots gesammelt. Bereits Ende Juni hatte der "Spiegel" unter Berufung auf ein von dem im russischen Asyl lebenden früheren NSA-Mitarbeiter Snowden übermitteltes Dokument vom September 2010 berichtet, die NSA habe auch die Vertretungen der Europäischen Union in Washington, New York und Brüssel mit Wanzen abgehört. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass auch die UN-Zentrale in New York ausgespäht worden sei.

Wie "Der Spiegel" weiter meldet, hat die NSA auch die interne und besonders geschützte Kommunikation des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira ausgespäht. Es sei dem Geheimdienst gelungen, die zuvor als "Quellen mit hohem Potenzial für nachrichtendienstlich relevante Informationen" ausgewählten Ziele zu knacken und mitzulesen. Das Magazin stützt sich auf einen Erfolgsbericht des Network Analysis Center der NSA vom März 2006 aus den Unterlagen Snowdens. In welchem Umfang der Geheimdienst Journalisten und Manager des in Katar ansässigen Medienkonzerns belauschte und ob das Abschöpfen bis heute anhält, geht dem Bericht zufolge aus dem Material nicht hervor. Als Beispiel für die jüngsten "bemerkenswerten Erfolge" erwähnt das Papier außerdem das Ausspionieren des Buchungssystems der russischen Fluglinie Aeroflot.

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wl/sti/sc (dpa, afp, rtr)