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Opposition stemmt sich gegen Ostkurs

Christian Walz15. Dezember 2013

In der Ukraine lassen die Gegner der Regierung nicht locker: Sie wollen Präsident Janukowitsch weiter mit Massenprotesten unter Druck setzen. Doch auch das Regierungslager mobilisiert seine Anhänger.

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Demonstranten blicken auf den Maidan (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Sowohl Anhänger der prowestlichen Opposition als auch jene der russlandfreundlichen Regierung versammeln sich in Kiew zu neuen Massendemonstrationen. Die Kundgebungen beider Lager waren zunächst im Abstand von wenigen hundert Metern geplant, doch die Regierungsanhänger verlegten ihre Demonstration kurzfristig in einen Park. Der Schritt gilt als Signal einer Deeskalation. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz (Maidan) verbrachten erneut Tausende Regierungsgegner trotz klirrender Kälte die Nacht. Dort erwartet die Opposition um Boxweltmeister Vitali Klitschko an diesem Sonntag Hunderttausende Menschen zu einer "Volksversammlung".

"Unser Markt ist Russland"

Die Gegner der Regierung demonstrieren seit mehr als drei Wochen für einen Westkurs der früheren Sowjetrepublik und gegen Janukowitsch. Der Präsident hatte sich - offensichtlich auf Druck Russlands - geweigert, ein weitreichendes Assoziierungsabkommen über engere Zusammenarbeit und freien Handel mit der Europäischen Union zu unterzeichnen.

Die Regierung in Kiew warnt, eine Öffnung des Marktes für Unternehmen aus der EU gefährde einheimische Produzenten stark. "Unser Markt ist Russland. In der kommenden Woche unterzeichnen wir in Moskau wichtige Vereinbarungen mit Russland, die uns neue Arbeitsplätze bringen werden", kündigte der ukrainische Regierungschef Nikolai Asarow an.

McCain im Publikum

Am Samstagabend hatten Zehntausende Regierungsgegner bei einem Konzert der beliebten Rockband Okean Elsy auf dem Unabhängigkeitsplatz gefeiert. Die Opposition hält den Platz seit mehr als drei Wochen besetzt.

Auch der republikanische US-Senator John McCain war auf dem Maidan. Zuvor hatte er sich mit dem Außenminister Leonid Koschara sowie mit Klitschko und anderen Oppositionsführern getroffen. Dabei forderte Klitschko die USA zu Sanktionen gegen die Führung in Kiew auf. "Wir brauchen Druck auf die Regierung", sagte der Vorsitzende der Partei Udar.

John McCain in Kiew (Foto: Reuters)
Zu Besuch in Kiew: McCainBild: Reuters

In einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" appellierte Klitschko auch an Deutschland, zwischen Regierung und Opposition zu vermitteln. "Deutschlands Wort hat hier großes Gewicht", so Klitschko.

wa/kle (dpa, afp)

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