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Franziskus empfängt Netanjahu

2. Dezember 2013

Die Privataudienz im Vatikan war die erste persönliche Begegnung von Franziskus und dem israelischen Regierungschef. Dabei ging es auch um die geplante Nahost-Reise des Papstes.

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Papst Franzikus mit Israels Premier Netanjahu und dessen Ehefrau Sara (Foto: dpa)
Bild: Reuters

Papst Franziskus hat bei einer Privataudienz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einem "gerechten und dauerhaften" Frieden in Nahost aufgerufen. In dem 25-minütigen "herzlichen Gespräch" sei es um den Wunsch gegangen, eine Lösung zu finden, bei der die Rechte von Israelis wie Palästinensern beachtet würden, teilte der Vatikan mit. Netanjahu und der Papst hätten vor allem "die komplexe politische und soziale Situation im Nahen Osten" besprochen.

"Wir erwarten Sie, wir können es kaum abwarten"

Zudem lud Netanjahu Franziskus nach Israel ein. "Wir erwarten Sie, wir können es kaum abwarten", sagte Netanjahus Frau Sara am Ende der Audienz. Nach Angaben des Vatikans wurde die Pilgerreise des Papstes ins Heilige Land zwar angedeutet, jedoch noch kein genaues Datum festgelegt. Die palästinensische Tourismusministerin Rula Maaja sagte der katholischen Zeitung "Die Tagespost" in Würzburg allerdings, sie erwarte den Besuch von Franziskus im Heiligen Land für Mai 2014.

Ein weiteres Thema des Treffens könnten auch die Verhandlungen um den Status der katholischen Kirche in Israel gewesen sein. Dabei geht es vor allem um offene Rechts- und Eigentumsfragen. Nach den Unterredungen im Juni sprach die regelmäßig tagende bilaterale Kommission von bedeutenden Fortschritten. Die nächste Gesprächsrunde ist für diesen Monat in Jerusalem geplant.

Buch über die Inquisition als Geschenk

Der israelische Regierungschef schenkte dem Papst ein von seinem Vater verfasstes Buch über die Inquisition und eine Menora, einen siebenarmigen jüdischen Leuchter. Der Vatikan-Besuch Netanjahus erfolgte unter starken Sicherheitsvorkehrungen.

Netanjahu nahm am Nachmittag mit Regierungschef Enrico Letta am israelisch-italienischen Gipfel teil. Mit Letta hatte er am Sonntagabend bereits eine Synagoge in Rom besucht und dabei erneut Kritik an der Atom-Einigung mit dem Iran geäußert. "Dem gefährlichsten Regime in der Welt sollte es nicht erlaubt sein, die gefährlichsten Waffen zu haben", sagte er.

Oppositionsführer Herzog macht Druck

Kurz vor der Italien-Reise Netanjahus hatte der neue israelische Oppositionsführer Jizchak Herzog die Regierung Netanjahu zu mutigen Schritten bei den Friedensverhandlungen mit den Palästinensern aufgerufen. Die laufenden Gespräche böten "eine historische Gelegenheit" für Frieden zwischen Israel und den Palästinensern, sagte er am Sonntag nach einem Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah. Das liege vor allem daran, dass Abbas den "wirklichen Wunsch" habe, eine Vereinbarung zu erzielen.

sti/qu (afp, kna, ape, dpa)