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Parlament im Jemen vertagt sich schon wieder

25. Januar 2015

Zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Tagen hat das jemenitische Parlament eine Sondersitzung über das Rücktrittsgesuch von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi verschoben. Dem Land droht der Zerfall.

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(Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/AA/M. Hamoud

Die Beratung soll zu einem späteren Termin stattfinden, berichtet die amtliche Nachrichtenagentur Saba. Das Datum müsse noch festgelegt werden. Man wolle sicherstellen, dass alle Parlamentarier über die Sitzung informiert würden, schreibt Sana.

Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi war am Donnerstag zurückgetreten, nachdem die schiitische Huthi-Miliz, die dem Iran nahesteht, den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Sanaa überrannt hatte. Hade begründete seinen Entschluss mit der sich verschärfenden Krise seit dem Einmarsch der Huthi-Rebellen in der Hauptstadt Ende September.

Auch Kabinett trat zurück

Auch Regierungschef Chaled Bahah und sein Kabinett traten zurück. Damit allerdings Hadis Amtsverzicht wirksam wird, muss das Parlament zustimmen. Ursprünglich sollte das schon am Freitag geschehen. Dann wurde die geplante Sondersitzung auf diesen Sonntag verschoben.

Auch heute kam es in Sanaa wieder zu Protesten gegen die Huthis, nachdem am Samstag tausende Menschen gegen den Vormarsch der Schiiten-Miliz auf die Straße gegangen waren. Mit Schüssen in die Luft lösten Huthi-Kämpfer laut Zeugen eine Versammlung in der Nähe der Universität von Sanaa auf. Mehrere Menschen wurden verletzt, andere festgenommen. Huthi-Kämpfer griffen auch Journalisten an und zerstörten ihre Kameras.

Jemen droht der Zerfall

Nach den Rücktrittserklärungen von Präsident und Regierung droht dem Jemen die Spaltung. Separatisten nutzten das Machtvakuum am Samstag aus und eroberten Checkpoints im Süden des Landes vom Militär, wie das Nachrichtenportal Barakish.net berichtete. Die Gouverneure der südlichen Provinzen hatten zuvor mitgeteilt, sie wollten keine Befehle der Militärführung aus der Hauptstadt Sanaa mehr befolgen. Im Landesinneren kam es zu Kämpfen zwischen Huthis und sunnitischen Stammeskriegern.

uh/wl (dpa,afp)