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Saudi-Arabien: Religionspolizei am Zügel

13. April 2016

In Saudi-Arabien sollen Mitglieder der umstrittenen Religionspolizei künftig "sanft und gütig" vorgehen. Die Sittenwächter setzen bislang unter anderem die strengen Kleidervorschriften für Frauen durch - auch mit Gewalt.

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Frauen wurden in der Vergangenheit regelmäßig von den Mutawas belästigt (Foto: dpa)
Frauen wurden in der Vergangenheit regelmäßig von den Mutawas belästigtBild: picture-alliance/dpa

Die saudische Regierung hat neue Regeln erlassen, um die Aufgaben der Religionspolizei klarer zu definieren und zu beschränken. Mitglieder des "Komitees für die Förderung von Sitte und der Verhinderung von Laster", so der offizielle Name, dürften nun Verdächtige nicht mehr festnehmen, verhören, nach ihrem Ausweis fragen oder verfolgen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf einen Kabinettsbeschluss.

Stattdessen sollen rund die 5000 so genannten Mutawas mutmaßliche Verbrechen der normalen Polizei oder den Drogenbehörden melden. Zudem müssen die Sittenwächter sich ausweisen. Sie werden aufgerufen, "sanft und gütig" vorzugehen.

Die Religionspolizei gilt als einflussreich. Der Präsident des Komitees wird ins Kabinett berufen und durch einen Erlass des Königs ernannt. Die Religionspolizei achtet in dem erzkonservativen islamischen Königreich unter anderem auf die Einhaltung des Verbotes von Alkohol, Musik und Kontakten zwischen Männern und Frauen in der Öffentlichkeit. Zudem setzen sie die strengen Kleidungsvorschriften für Frauen durch.

In den vergangenen Monaten ist das Komitee jedoch in mehreren Fällen in die Kritik geraten. Im März wurde ein Video in den Sozialen Medien verbreitet von Religionspolizisten, die eine junge Frau schlugen, weil sie ihr Gesicht nicht verschleiern wollte.

stu/cr (ap, dpa)