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Spur der Steine

19. November 2010

25 Klassiker aus über 100 Jahren Film - das deutsche Kino ist reich an Höhepunkten. Wir stellen die wichtigen Filme vor. Diesmal: Frank Beyers Blick auf die Tücken des real existierenden Sozialismus der DDR.

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Balla mit Zollstock - Szene aus Spur der Steine (Foto: defa)
Bild: DEFA

Dieser Film lag ein Vierteljahrhundert im Giftschrank, und zwar im Giftschrank der DDR: Frank Beyers Film "Spur der Steine". Eine Komödie über Planwirtschaft und den Sozialismus? Das durfte damals nicht sein.

Damals in der DDR, wir schreiben die 60er Jahre. Überall herrscht rege Bautätigkeit, große, ehrgeizige Projekte warten auf ihre Realisierung. Auf einer derartigen Großbaustelle arbeitet Zimmermann Hannes Balla mit seinen Männern -Brigade genannt. Balla ist einer, der nicht auf den Mund gefallen ist und der stets sagt, wenn ihm etwas nicht passt. Gar nicht so ungefährlich.

Zimmerleute im Festsaal - Szene aus Spur der Steine (Foto: defa)
Die Brigade - Balla mit seinen Kumpels machen Stimmung...Bild: DEFA

Ein Zimmermann wird sauer...

Als der aufmüpfige Zimmermann eines Tages nicht nur mit einem neuen Parteisekretär sondern auch noch mit einer äußerst attraktiven Ingenieurin konfrontiert wird, spitzt sich die Situation zu. Frischen Wind mag Hannes Balla gar nicht, und wenn die Dinge nicht mehr so laufen, wie er will, liegt Ärger in der Luft.

1966 drehte DDR-Regisseur Frank Beyer "Spur der Steine", eine Art freche Arbeiterkomödie, die sich dezent nicht nur über die Planwirtschaft, sondern gleich über den ganzen Arbeiter- und Bauernstaat lustig macht. Das fanden die Machthaber gar nicht komisch!

Paar im Gras - Szene aus Spur der Steine (Foto: defa)
Buhlen um die gleiche Frau - Parteisekretär Horath und KatiBild: DEFA

...und ab in den Giftschrank

"Spur der Steine" wurde zwar im Juli 1966 in Ost-Berlin uraufgeführt, danach aber sofort verboten. Und verboten blieb dieser subversive Film dann auch 25 Jahre lang. Die Aufregung um "Spur der Steine" ist heute, erst recht für westliche Augen und Ohren, schwer nachzuvollziehen. Was bleibt ist aber dennoch ein kraftvoller Film, der vor allem durch Hauptdarsteller Manfred Krug seine Wirkung entfaltet.

Autor: Robert Bales

Redaktion: Jochen Kürten