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Sawtschenko kehrt als Heldin zurück

25. Mai 2016

Die in Russland inhaftierte Soldatin Nadja Sawtschenko ist wieder in der Ukraine. Möglich wurde das durch einen spektakulären Gefangenenaustausch. Und es nährt die Hoffnung auf weitere Zeichen der Entspannung.

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Ukraine: Präsident Petro Poroschenko empfängt die freigelassene Nadeschda Sawtschenko (Foto: picture-alliance)
Bild: picture-alliance/Sputnik/M. Palinchak

Nach monatelangen Geheimverhandlungen wurde Nadja Sawtschenko von Russland an ihr Heimatland überstellt. Die Kampfpilotin gilt in der Ukraine längst als Nationalheldin, weil sie in den Reihen eines Freiwilligenbataillons gegen die Separatisten im Osten des Landes gekämpft hatte. In Russland stand die 35-jährige wegen des Todes von zwei russischen Journalisten vor Gericht.

Am Kiewer Flughafen Borispol nahmen der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sowie Sawtschenkos Mutter, ihre Schwester und zahlreiche Parlamentarier die Volksheldin in Empfang. "Ich bin weiterhin bereit, auf dem Schlachtfeld mein Leben für die Ukraine zu geben", sagte die für ihre flammenden Reden bekannte Kampfpilotin nach ihrer Ankunft. Sie trug ein weißes T-Shirt mit dem ukrainischen Dreizack auf der Brust und wurde von einer Motorradeskorte zum Präsidentenpalast begleitet.

"Ich kann Euch die Toten nicht zurückbringen"

Dort gab sich auch Poroschenko kämpferisch: "So wie wir Nadja zurückgeholt haben, werden wir auch den Donbass und die Krim zurückholen." Für ihn ist Sawtschenkos Rückkehr einer von ganz wenigen politischen Erfolgen. Der ukrainische Staatschef hatte im Gegenzug zwei russische Gefangene begnadigt. Die beiden Männer befinden sich bereits in Moskau.

"Gutes Signal für die ganze Ukraine"

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte nach dem Austausch, die Witwen der beiden getöteten Journalisten hätten ihn gebeten, "Sawtschenko zu begnadigen". Er hoffe, die hauptsächlich aus "humanitären Gründen" getroffene Entscheidung werde zu weniger Konfrontationen in der Ost-Ukraine führen.

Der spektakuläre Gefangenenaustausch wird international begrüßt. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, die Freilassung sei eine gute Nachricht, "für die wir lange gearbeitet haben und auf die wir dennoch lange warten mussten". Er hoffe nun auf eine weitere Annäherung beider Länder und auf "positive Impulse" für den Friedensprozess von Minsk. Frankreichs Präsident François Hollande, der sich zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel um einen Ausgleich zwischen Russland und der Ukraine bemüht, nannte die Freilassung ein ermutigendes Zeichen. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz spricht auf Twitter von einem "guten Signal für die ganze Ukraine".

Schon vor einem Monat hatte sich Poroschenko betont zuversichtlich über einen bevorstehenden Deal mit dem Kreml geäußert. Die Verurteilung der zwei russischen Soldaten in der Ukraine habe "gewisse Möglichkeiten für einen Austausch eröffnet", meinte Poroschenko damals nach einem Telefonat mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

Die beiden Russen waren unter anderem wegen Terrorismus zu je 14 Jahren Haft verurteilt worden. Sie sollen als Soldaten der russischen Armee für die moskautreuen Separatisten im Donbass gekämpft haben. Nach russischer Darstellung waren sie aber aus der Armee ausgetreten.

rb/pg (afp, ap, rtr, dw)