UN einigen sich auf Ziele bis 2030
3. August 2015Diplomaten und Experten aus aller Welt haben eine Woche lang in New York beraten. Dann beschlossen die Delegierten aus 193 Ländern einen rund 30-seitigen Aktionsplan mit dem Titel "Unsere Welt verändern - Programm für nachhaltige Entwicklung bis 2030". Der kenianische UN-Botschafter Macharia Kamau, dessen Land gemeinsam mit Irland die Gespräche geleitet hatte, sprach von einem "wirklich historischen Augenblick".
Ende der Armut
Das ehrgeizige Programm sollen die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen im Rahmen ihrer Generaldebatte Ende September in New York beschließen. Der Plan enthält 17 grundlegende Entwicklungsziele. Das erste davon ist die Beendigung der Armut "in allen Formen und überall in der Welt". Eine Milliarde Menschen weltweit müssen derzeit mit weniger als 1,25 Dollar (1,14 Euro) pro Tag auskommen. Die meisten von ihnen leben in Afrika und in Asien.
Außerdem sollen der Zugang zur Gesundheitsversorgung und Bildung verbessert und die Gleichberechtigung von Mann und Frau vorangetrieben werden. Das Programm ruft ferner zu "nachhaltigen Produktionsweisen und Konsum" auf und wirbt für "friedliche und für alle offene Gesellschaften".
13. Ziel: Kampf gegen Klimawandel
Als Ziel Nummer 13 wird der Kampf der Staatsregierungen gegen den Klimawandel und dessen Folgen genannt. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung eines verbindlichen internationalen Klimaschutzabkommens hervorgehoben. Bei der UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris müsse "ein ehrgeiziges und umfassendes Klima-Abkommen" vereinbart werden, fordert der Aktionsplan.
"Unsere Generation könnte die erste sein, die die Armut ausrottet, ebenso wie wir die letzten sein könnten, die die Chance haben, den Planeten zu retten", heißt es weiter. Die 17 Ziele sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten. Ihre Umsetzung ist freiwillig und jedes Land entscheidet selbst, auf welche Weise die Ziele erreicht werden. Allerdings soll die Umsetzung anhand fester "Indikatoren" regelmäßig überprüft werden.
Woher kommt das Geld?
Ein Knackpunkt ist allerdings die Finanzierung. Bei einer internationalen Konferenz in Addis Abeba Mitte Juli hatten die Teilnehmer festgehalten, dass für die Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in den kommenden 15 Jahren 2,5 Billionen US-Dollar nötig seien. Die Privatwirtschaft ist aufgerufen, einen Großteil dieser Gelder bereitzustellen.
se/kle (afp, dpa)