Lieber nicht so patriotisch
25. Januar 2014Außerhalb der Wettkampfstätten und des olympischen Dorfes sollten sich die US-Sportler möglichst unauffällig kleiden, hieß es aus dem Außenministerium in Washington. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" von einem entsprechenden Hinweis des olympischen Komitees an die Athleten berichtet.
Russland sei allerdings kein Einzelfall, sagte Außenamtssprecherin Marie Harf. Die Regierung gebe bei großen internationalen Veranstaltungen oft ähnliche Hinweise. Im Falle von Terrordrohungen lägen Notfallpläne für Sotschi vor - Einzelheiten dazu wurden allerdings nicht bekannt. Es hieß lediglich, Sportler und Funktionäre würden von Sicherheitskräften begleitet.
Kann Moskau für genügend Sicherheit sorgen?
Das Weiße Haus hat Bedenken hinsichtlich der russischen Sicherheitsvorkehrungen für Sotschi. Hinter vorgehaltener Hand wird in Washington darüber geklagt, dass die russischen Experten ihre Geheimdiensterkenntnisse zu terroristischen Bedrohungen nicht mit ihren US-Kollegen teilen. Als Vorsichtsmaßnahme schickt das US-Verteidigungsministerium zwei Kriegsschiffe ins Schwarze Meer. Verteidigungsminister Jack Hagel bestätigte dies. Man habe Russland auch Unterstützung in Sicherheitsfragen angeboten. "Wenn sie unsere Hilfe brauchen, dann wollen wir helfen."
Kürzlich sprachen bereits US-Präsident Barack Obama und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin über die Sicherheit bei den Winterspielen. Zeitungsberichten zufolge gab es bereits Kontakte hoher Militärs über eine konkrete Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen. So hätten sich in Brüssel US-Stabschef General Martin Dempsey und sein russischer Kollege Waleri Gerasimow getroffen, berichtete die "New York Times" kürzlich. Dabei sei es um den möglichen Einsatz von US-Elektronik gegangen, um Sprengstoffanschläge zu verhindern, hieß es.
Schatten über Olympia
Die Olympischen Winterspiele beginnen am 7. Februar in Sotschi. Islamistische Rebellen aus dem Nordkaukasus, die einen unabhängigen Staat errichten wollen, haben mit Anschlägen während der Winterspiele gedroht. Bei zwei Selbstmordanschlägen in Wolgograd, rund 700 Kilometer von Sotschi entfernt, waren Ende Dezember 34 Menschen getötet worden. Russische Spezialeinheiten gehen seit Tagen gegen Terrorverdächtige im Nordkaukasus vor.
nis/haz (afp, ap, dpa)