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Zwei Einzel-Pleiten im Fed-Cup-Halbfinale

Stefan Nestler18. April 2015

Die deutschen Tennis-Damen liegen im Fed-Cup-Halbfinale in Russland nach dem Eröffnungstag mit 0:2 zurück. Julia Görges und Sabine Lisicki verlieren ihre Einzel. Damit wird es schwer für Bundestrainerin Barbara Rittner.

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Fed-Cup-Spielerin Sabine Lisicki spielt eine Vorhand (Foto: ALEXANDER NEMENOV/AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images/A. Nemenov

Die zweite Endspiel-Teilnahme in Folge ist für das deutsche Fed-Cup-Team in weite Ferne gerückt. Die Mannschaft von Bundestrainerin Barbara Rittner liegt im Halbfinale gegen Russland in Sotschi überraschend mit 0:2 in Rückstand und muss am Sonntag alle drei noch ausstehenden Matches gewinnen, um zum insgesamt achten Mal das Endspiel zu erreichen. Noch nie gelang es bisher einem DTB-Quartett im Fed Cup, einen derartigen Rückstand noch in einen Erfolg umzuwandeln.

Fehlerhaftes Spiel Lisickis

Für Ernüchterung sorgte am ersten Tag Sabine Lisicki, die ihrer Favoritenrolle beim 6:4, 6:7 (4:7), 3:6 gegen Anastasia Pawljuschenkowa nicht gerecht wurde und im zweiten Satz beim Stand von 6:5 sogar einen Matchball vergab. Zuvor hatte die überraschend im Einzel aufgebotene Julia Görges mit 4:6, 4:6 gegen die russische Topspielerin Swetlana Kusnezowa verloren.

Lisicki musste mit dem Druck des 0:1-Rückstandes in die Partie gehen. Die Wimbledon-Finalistin von 2013 präsentierte sich trotz ihrer zuletzt wieder ansteigenden Formkurve aber am Ende völlig desolat und ging im dritten Satz regelrecht unter. In einem zerfahrenen Duell auf niedrigem Niveau unterliefen ihr 63 unerzwungene Fehler. Nach 2:29 Stunden verwandelte Pawljutschenkowa ihren dritten Matchball. Beim Stand von 6:5 im zweiten Satz hatte Lisicki ihrerseits einen Matchball vergeben und verschwand nach dem im Tiebreak verlorenen Durchgang erst einmal mit Rittner und ihrem persönlichen Trainer Christopher Kas in der Kabine. Doch anstatt mental frisch zurückzukommen und die alles andere als überragend aufspielende Weltranglisten-38. unter Druck zu setzen, flatterten ihr die Nerven. Beim Seitenwechsel kämpfte die 25-Jährige mit den Tränen und hielt dem Druck schließlich nicht stand.

Görges hatte sich zuvor gegen die zweimalige Grand-Slam-Turniersiegerin Kusnezowa zwar tapfer gewehrt, war insgesamt aber chancenlos. "Am Ende hat die Erfahrung von Kusnezowa den Ausschlag gegeben. Sie war einen Tick entschlossener", sagte Rittner.

Verzockt

Die Bundestrainerin hatte am Freitag bei der Auslosung überraschend auf die Nominierung ihrer beiden Topspielerinnen Andrea Petkovic und Angelique Kerber für die ersten beiden Einzel verzichtet. Das Duo war nach dem Turnier in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina erst spät in Sotschi gelandet und brauchte noch Zeit zur Eingewöhnung. Mit dieser riskanten Entscheidung verzockte sich Rittner gewaltig. Am Sonntag dürften nun Petkovic und Kerber zum Einsatz kommen.

ck/sn (dpa, sid)