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Ukraine-Krise verunsichert Wirtschaft

9. August 2014

Der Ukraine-Konflikt und der russische Einfuhrstopp hat auf die deutschen Unternehmen bislang weniger Einfluss als befürchtet. Die Bundesagentur für Arbeit bereitet sich dennoch auf ein mögliches Krisenszenario vor.

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Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (Foto: Picture Alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Situation in der Ostukraine und der russische Einfuhrboykott für Agrarprodukte aus der EU haben sich bislang nur in geringem Maße auf die deutsche Wirtschaft ausgewirkt. Zwar korrigieren erste Konjunkturforscher ihre Wachstumsprognosen, aber über die konkreten Auswirkungen kann bislang nur spekuliert werden.

Vor allem das am Mittwoch verhängte Einfuhrverbot Russlands für westliche Agrarprodukte ist momentan das große Thema. Bundesagrarminister Christian Schmidt (Foto) sieht allerdings vorerst keine Notwendigkeit, den betroffenen Landwirtschaftsbetrieben zu helfen. "Voreilige Maßnahmen sind sowieso nicht angezeigt. Ich erwarte hier keinen großen Handlungsbedarf", erklärte Schmidt in einem Zeitungsinterview. Zudem wäre im Krisenfall die Europäische Union für Hilfsmaßnahmen zuständig.

Die Mitarbeiter im Agrarministerium sind im Moment noch damit beschäftigt, anhand der russischen Boykott-Listen herauszufinden, welche Produkte genau betroffen sind. Der russische Markt hat allerdings schon vor dem neuen Einfuhrstopp durch vorhergehende Handelsbeschränkungen an Bedeutung für die deutschen Landwirte verloren.

Bundesagentur für Krisenfall gerüstet

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, geht davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin resistent gegenüber der Krise zeigen werde und erwartet weiter steigende Beschäftigungszahlen. "Wir sehen zwar Risiken, aber wir spüren auf dem Arbeitsmarkt noch nichts", betonte der Bundesagentur-Chef.

Vor allem die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage in Polen macht Weise Sorgen. "Wenn jetzt die Wirtschaft in Polen schwächelt, hätte das auch Auswirkungen auf unseren Export", erklärte er. Schließlich sei die polnische Wirtschaft weitaus enger mit Russland verwoben als die deutsche. Sollten sich daraus wider Erwarten auch hierzulande Jobverluste ergeben, habe die Bundesagentur einen Notfallplan in der Hinterhand. Weise betonte, seine Behörde verfüge über genügend Geld für Kurzarbeits-Programme und könne innerhalb weniger Tage vor Ort in den Betrieben Betroffene beraten.

djo/wl (dpa, afp)