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Hohe Geldstrafen für Ex-Tepco-Manager in Japan

13. Juli 2022

Mehr als elf Jahre nach dem Fukushima-Unglück sind vier ranghohe Ex-Manager des Energiekonzerns Tepco zu Geldstrafen verurteilt worden. Ein Gericht in Tokio ordnete die Zahlung von umgerechnet 95 Milliarden Euro an.

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Japan Strafzahlung für Ex-Manager des Energiekonzerns Tepco | Atomkatastrophe von Fukushima
Aktionäre hielten Plakate vor dem Gericht mit Aufschriften wie "Verantwortung anerkannt"Bild: Shohei Miyano/Kyodo News/AP/picture alliance

Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986. Nach einem schweren Erdbeben am 11. März 2011 wurde das Atomkraftwerk Fukushima – welches direkt am Meer liegt – von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze.

Der Unfall in Japan verwandelte die umliegenden Orte in Geisterstädte. Etwa 18.500 Menschen kamen ums Leben. Anwohner der Anlage mussten ihre Heimat wegen der radioaktiven Strahlung verlassen. 

Japan Strafzahlung für Ex-Manager des Energiekonzerns Tepco | Atomkatastrophe von Fukushima
Die Konsequenzen der Katastrophe in dem Kraftwerk bleiben jahrelang in umliegenden Orten spürbarBild: Shohei Miyano/Kyodo News/AP/picture alliance

Unglück teils auf mangelnde Sicherheit zurückzuführen

Der Kraftwerksbetreiber Tepco wurde danach sowohl von Betroffenen als auch von Aktionären im Jahr 2012 verklagt. Die Aktionäre argumentierten in ihrer Klage, dass die Katastrophe hätte verhindert werden können, wenn die Verantwortlichen bei Tepco die Empfehlungen zum Schutz vor einer Überflutung ernstgenommen hätten.

Der Richter gab ihnen Recht. Er führte in seinem Urteil aus, an der für eine Atomanlage nötigen Sicherheit und Verantwortung habe es "fundamental gemangelt", wie der Fernsehsender NHK berichtete. Das Gericht habe klar machen wollen, dass Manager, die dieser Verantwortung nicht gewachsen seien, solche Posten nicht übernehmen sollten.

Japan Strafzahlung für Ex-Manager des Energiekonzerns Tepco | Atomkatastrophe von Fukushima
Mit einem besseren Notstromsystem hätte der Konzern den Unglück abwenden könnenBild: Fuminori Ogane/Yomiuri Shimbun/AP/picture alliance

Ein Sprecher von Tepco erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, der Konzern entschuldige sich erneut bei den Bewohnern von Fukushima und bei der ganzen Bevölkerung für die Schäden und die Angst. Über den Urteilsspruch sagte der Sprecher nichts.

Bisher symbolische Strafen, jetzt Geldbußen

2019 wurden drei Ex-Manager des Konzerns in einem Strafprozess in erster Instanz freigesprochen. Daraufhin legten die Kläger Berufung ein. Diese drei standen auch im Anlegerprozess vor Gericht. Es sind der Ex-Chef des Verwaltungsrates und seine Stellvertreter. Der vierte jetzt Verurteilte ist der ehemalige hohe Manager.

Der Konzern Tepco und der japanische Staat sind in mehreren Zivilprozessen schuldig gesprochen worden. Die Strafen blieben jedoch - bisher - symbolisch.

laa/kle (afp, rtr)