Goethe-Institut Damaskus eröffnet in Berlin
25. August 2016Das Goethe-Institut Damaskus - gegründet 1955 als eines der ersten Goethe-Institute der Welt - musste vor vier Jahren wegen des syrischen Bürgerkriegs geschlossen werden. Nun soll das syrische Kulturinstitut für zwei Wochen in der deutschen Hauptstadt "wiederbelebt" werden. Vom 20. Oktober bis 5. November werde es in einem Berliner Ladenlokal zuhause sein, teilte das Goethe-Institut am Donnerstag (25.08.2016) mit.
Heimat, Flucht und Vertreibung
Zahlreiche Künstler, Filmemacher, Literaten und Musiker aus Deutschland und Syrien planen Ausstellungen, Performances, Konzerte, Workshops, Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen. Thematisch dreht sich die außergewöhnliche Aktion "Goethe-Institut Damaskus - Im Exil" um Heimat, Flucht und Vertreibung. Denn viele Syrer leben mitterweile in Europa im Exil. Die vorübergehende Berliner Zweigstelle soll "ein Zeichen für die Hoffnung auf eine Zukunft nach dem Krieg" setzen, so die Veranstalter.
Syrische Kultur in Berlin
Der Theaterregisseur Anis Hamdoun wird mit dem Kunstkritiker Hanno Rauterberg über das Thema Flucht in der Gegenwartskunst sprechen sowie über die derzeitige Lage geflüchteter Kulturschaffender. Den Niedergang arabischer Verlage und dessen Folgen wird der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, in einer weiteren Podiumsdiskussion diskutieren. Darüber hinaus steht ein Konzert des syrischen Trios Hewar auf dem Programm, das mit einem Mix aus Ska, Jazz und klassischer arabische Musik aufwartet. In einer Filmreihe wird sich das moderne syrische Kino präsentieren. Außerdem soll in den Räumen des Berliner Goethe-Instituts Damaskus eine Bibliothek mit syrischer und deutscher Literatur eingerichtet werden.
rey/pg (dpa/KNA/Goethe-Institut)